claim von gute-banken

Wunderbares Social Web, wunderbare Menschen: Über 100.000 Bewertungen!

Vor nicht ganz sechs Jahren begannen wir, über eine Sache nachzudenken, die uns missfiel: Die Stärke der deutschen Wirtschaft basiert nicht nur zuletzt auf ihrem dreigliedrigen Bankensystem – also Privat-Banken oder Geschäftsbanken, öffentliche und genossenschaftlich organisierte Banken. Trotzdem schien diese Dreigliedrigkeit für die Massenmedien nicht interessant zu sein. Wir dachten uns: Für die Menschen im Lande ist sie das aber schon. Die wissen auch ohne mediales Spektakel, was sie gut finden – und was nicht…

Und weil uns das eben missfiel, dachten wir über die Frage nach, wie man die regionalen Banken medial ein wenig sichtbarer machen könnte. Denn immerhin ist das dreigliedrige System ja auch insofern eine Super-Sache, als es schon seit über 100 Jahren genau das sicherstellt, was die neoliberale Denkweise als neue Erfindung proklamierte: Jede Menge Wettbewerb! Über die Bedeutung des Wettbewerbs wurde zwar immer gerne und viel geschrieben. Aber nur über Direktbanken – und nur selten über diejenigen, die ihn wirklich in der Fläche ermöglichten: Die  Filialbanken. Die waren wohl einfach nicht so sexy und interessant, weil sie ja einfach nur da waren. Deshalb war es wohl auch nicht so wirklich wichtig, ob man nun in den großen Medien über sie lesen konnte oder nicht. Was viele nicht verstehen wollten: Durch die überall in Deutschland verteilten und jedermann zugänglichen über 400 Sparkassen und 1000 Genossenschaftsbanken konnte sich jeder und jede von uns auch ohne die großen Medien ein Bild machen – und sich für das Konzept entscheiden, das ihm räumlich und inhaltlich am nächsten lag.

Der Gedanke: Eigentlich gibt es in Deutschland über 30.000 Banken, die muss man sichtbar machen…

Je länger wir darüber nachdachten, desto klarer wurde uns: Im Grunde gibt es in Deutschland gar nicht nur etwa 1500 Banken – nein! Wenn man die Sache mal aus Kundensicht betrachten wollte, gab es eigentlich genauso viele Banken, wie es Filialen gab und gibt. Wenn man von seiner Bank spricht, meint man doch im Grunde nicht die Bank-Zentrale, sondern eben den Ort, wo man hingeht, wenn man über sein Geld oder über einen Kredit sprechen will: Dort, wo man sich kennt und gekannt wird. Das Ziel, das wir also verfolgen mussten und wollten: Die mediale Sichtbarkeit der Banken zu steigern.

Und so begannen wir, die Banken eben genau dort sichtbarer zu machen, wo die großen Medien lange gar nicht hinguckten: Im sogenannten „Social Web“ – also dort, wo sich die Leute umsahen, informierten und sich zunehmend auch selbst zu Wort meldeten. Einer unserer eigenen ersten „Artikel“ zum Thema trug deshalb auch den schönen Titel „Statistisch gesehen sind wir das Volk“ – der liest sich auch heute noch ganz lustig…

Sehen, lesen, öffentlich miteinander sprechen!

Je mehr sich diese Entwicklung verdichtete, desto wichtiger wurde für uns dann auch die Funktion, von der wir von Anfang an geträumt hatten: Einen neutralen Ort im Netz, an dem man nicht nur „über“ die Banken sprechen kann, sondern auch „mit“ ihnen! Um das  Ganze dann auch wirklich "offen" zu gestalten, sollte es auch keine Authentifzierungspflicht geben. Man sollte sich also auch äußern können, wenn man keine Lust hatte, im Netz völig transparent zu werden oder zum Nutzerprofil "passende Vorschläge" zu bekommen.

Und so entwickelten wir gute-banken.de vom ersten fiilalorientierten Bankenbewertungsportal zum ersten Dialogportal für Bankkunden und Bankkunden weiter. Wir spürten einfach, dass der mediale Markt- und Meinungsplatz der Zukunft dort ist, wo die Filiale nicht nur für die Bank, sondern auch die Bank für die Filiale stehen darf.

Und um es jetzt einfach mal so zu sagen: Unser Gespür mag zwar damals für manche noch ein wenig sehr „visionär“ gewesen sein. Es bestätigte sich trotzdem voll und ganz. Daran ändert übrigens auch die Tatsache nichts, dass auf Sicht die Anzahl der Filialen – aus welchen Gründen auch immer – sinken soll. Filialen wird es immer geben – weil sie gebraucht werden.

Und genau das zeigen uns die Menschen ja auch, jedes Jahr ein wenig mehr. Derzeit geben jeden Monat etwa 2000-3000 BankkundInnen ihre Bewertung bei uns ab. Über 90% von ihnen bewerteten nicht nur ihr Bank, sondern „ihre“ Filiale. Allein im vergangenen Jahr zählten wir auf diese Weise ca. 33.000 freiwillige Bewertungen. Und immer mehr Banken nutzen die Gelegenheit, ihren Kunden zu zeigen, dass sie zuhören und gesprächsbereit sind.

100.000 Bewertungen ist eigentlich keine große Zahl – aber dennoch eine der größten… :)

Und in der vergangenen Woche war es dann also soweit: Wir zählten seit Beginn der Zählung die einhunderttausendste freiwillige Bewertung! Das freute uns natürlich sehr…

Wir sehen dabei: Angesichts der Tatsache, dass es in Deutschland nach wie vor weit über 30.000 Bankfilialen gibt, ist das immer noch keine besonders hohe Zahl. Aber das macht uns nichts. Denn erstens wir haben ja "grade erst" angefangen. Und zweitens, so bestätigen uns auch die Verbände, dürfte unsere Bewertungsdatenbank zu den größten gehören, die es in Deutschland je zum Verhältnis Bankkunde / Bank gibt. Ganz ohne "Mystery Shopping", "Mystery Calls" oder "after sales-Befragungen".

Und wir hatten uns in den Kopf gesetzt, das von uns begonnene Experiment ohne diesen üblichen Firlefanz zu machen: Keine Werbung, keine Aktionen und kein Lockstoff. Der Treibstoff unserer Portale basiert nur auf zwei Elementen: Sichtbare Filialen und hohe Identifikation der BankkundInnen mit ihrer Filiale und Bank.

Sprechen Sie ruhig mal mit Ihrer Bank – auch über gute-banken.de !

Daran änderte auch die Frage nichts, die wir erst allzu häufig und dann immer weniger von den Banken selbst gestellt bekamen: Warum sollten die Bankkunden auf unsere Portale klicken und nicht einfach auf die Website ihrer Bank?

Die Antwort, die wir auf diese Frage regelmäßig gaben:

„Weil sie es so wollen. Sie gehen lieber dorthin wo sie das finden, was sie suchen und wonach sie sich sehnen: Einen Ort, an dem sie sich nicht nur für statistische Zwecke äußern und sich stattdessen mit anderen öffentlich austauschen können, auch ohne sich vorher mit ihrem Namen, ihrer e-mail-Adresse oder gar ihrer Kontonummer identifizieren zu müssen!“

Die Zeiten haben sich geändert. Heute haben Banken und Filialen in manchen Fällen mehr „Traffic bei uns" als die Bankwebseiten selbst (sieht man mal von dem Datenverkehr fürs Online-Banking ab). Ein social media-Dienstleister der Genossenschaftsbanken rechnete gar aus, dass wir für einzelne Häuser über die Hälfte der Sichtkontakte im „Social Web“ ausmachten. Und auch die Bereitschaft der Menschen im Lande, sich auf unseren Portalen für "ihre Bank" auszusprechen und sie zu "liken", ist bei uns meist höher als auf mit viel Liebe und Hingabe betriebenen eigenen Sozialen Medien der Banken.

Also: Wenn Sie unser Konzept gut finden, dann sprechen Sie Ihre Bank / Filiale doch einfach mal an und fragen Sie, ob es nicht langsam einmal Zeit wäre, sich die Bewertungen ihrer Kunden auf Banken nicht nur anzusehen und sie von ihren Dienstleistern quantitiativ messen zu lassen – sondern auch öffentlich darauf einzugehen.

Denn eines kann man getrost feststellen: gute-banken.de ist nach wie vor das einzige Portal, das diesen öffentlichen Dialog zwischen Banken und ihren Kunden anbietet. Und das ist etwas, was uns eben so wundert wie freut!

Ein großes Dankeschön an alle Kunden, die uns unterstützen – durch Besuche, Bewertungen, Likes und natürlich an alle Banken, die heute schon den Schritt auf ihre Kunden zugehen, der die Zukunft bedeutet!

alt

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