claim von gute-banken

Dass wir das noch erleben durften: Eine Ode an die Sparkassen in Spiegel-Online...

Das man das noch erleben durfte: Unter der pikanten Überschrift „Sparkassen und Negativzinsen: Riskantes Spiel mit dem Geldvertrauen“  legt Spiegel-Online (14.5.16) in einem Kommentar ein Maß an die Sparkassen an, mit dem in den letzten Jahren immer nur negativ gemessen wurden: „Das Vertrauen“!  Die Formulierung ist poetisch und überhaupt großartig…

Dieser Artikel im Spiegel ist natürlich auch nicht ganz unkritisch - aber auf deutlich differenziertere Weise als das, was man von den "großen Medien" derzeit über die Sparkassen so liest. Aber so richtig bemerkenswert wird er über seine wunderbare Sprache.

Konkret ist erst im Einleitungstext eine Kurzversion zu lesen und dann im eigentlichen Artikel etwas, das man geradezu als eine Ode an die Sparkassen nennen kann - udn das wir deshalb jetzt einfach mal komplett zitieren:

„Mein Arzt, mein Pfarrer, meine Sparkasse:

Wenn es in Deutschland eine Vertrauensinstanz beim Thema Geld gibt,

dann sind es die Sparkassen.

Sie tragen das Wort Sparen im Namen

und haben einen öffentlichen Auftrag laut Gesetz.

Dem Gemeinwohl sollen die Institute dienen.

Und das taten sie bisher auch:

mit zahlreichen Spenden für Schulen, Vereine, Kultur –

und natürlich mit sicheren Zinsen auf Sparbücher.

 

Das steht wirklich so in dem Artikel - das Einzige was wir zur Unterstreichung des poetischen Gehalts damit gemacht haben, war die Aufteilung des langen Satzes in "Verse". Das finden wir allein schon sprachlich wundervoll.

Zum Hintergrund

Wie gesagt: Dass das Ganze dann in eine leichte Kritik bzw. einen Warnhinweis an die solchermaßen gehuldigten Sparkassen mündet, lassen wir dabei grade noch durchgehen. Um auch diesen Sach-Inhalt zu würdigen: Es geht da um die seit einigen Tagen in den gängigen Medien kursierende Meldung, dass einige Sparkassen in Bayern ihren Unternehmenskunden künftig für hohe als Sichteinlage eingelegte Beträge eine „Verwahrgebühr“ kassieren würde.

Die Kritik daran bzw. die Erklärung dazu ist sicher nicht falsch. Denn diese weit verbreitete Meldung könne eventuell ja das wertvolle und so wundervoll beschriebene Vertrauen in die Sparkassen angreifen oder gar vernichten.  Denn schließlich sei sie ja ganz offenbar weniger als eine Warnung an die Kunden der Sparkassen denn als eine Warnung an die EZB wegen ihrer mörderischen Negativzins-Politik zu verstehen.

Naja, denken wir – soo oft werden solche Meldungen dann auch nicht grade gelesen. Und gar so wirksam werden sie insofern nicht sein, als ja alle Banken unter der selben Negativzins-Politik leiden.

Ehe wir das nun diskutieren, wollen wir lieber das Sparkassen-Gedicht nun auch auf die Genossenschaftsbanken anwenden – die ja ihrerseits diese Zuneigung durchaus auch verdienen. Also:

„Mein Arzt, mein Pfarrer, meine Genossenschaftsbank:

Wenn es in Deutschland eine Vertrauensinstanz beim Thema Geld gibt,

dann sind es die Genossenschaftsbanken.

Sie tragen das Zusammenhalten im Namen

und haben sich ihren Auftrag selbst gegeben.

Dem Gemeinwohl und ihren Kunden wollen die Institute dienen.

Und das taten sie bisher auch:

mit zahlreichen Spenden für Schulen, Vereine, Kultur –

und natürlich mit sicheren Zinsen auf Sparbücher.

Und kleinen Dividenden für ihre Mitglieder.

 

Ist doch auch mal schön, oder? Ach so eines noch…

Um bei aller Poesie auch die Härte der Reaität nicht zu vergessen: Wie  man am  ebenfalls am 14.5.16  in der Süddeutschen lesen konnte, schaffe die Deutsche Bank nun ihren bisherigen Slogan oder Claim

„Deutsche Bank - Leistung aus Leidenschaft“

ersatzlos ab. Die Bank erfindet sich derzeit neu. Und kommt zu dem Schluss, dass ihr Name auch ihr Programm ist. Das hat auch viel mit poetischer Sprache in der Werbung. zu tun. Fast so schön wie „Raider heißt jetzt Twix- und sonst nix“ oder eben „Lucky Strike – sonst nichts“.

 

Hat auch was, oder? J

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