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Volksbank Friedrichshafen-Tettnang wächst weiter rasant und steht trotz Corona stabil da

Wirtschaftlich steht die Volksbank Friedrichshafen-Tettnang stark da, auch in der jetzigen Situation rund um Corona: Das haben die vier Vorstände am Dienstag beim Bilanzgespräch immer wieder betont. Normalerweise geht der Blick dabei vorrangig auf den Vorjahresabschluss, doch die Situation ist eben derzeit nicht normal. Selbst die Vertreterversammlung, die sonst in diesen Wochen stattfinden würde, ist wegen Corona auf die Zeit nach Oktober verschoben. Die Volksbank blickt bei 2019 dabei auf eins ihrer erfolgreichsten Jahre zurück.

Diesmal per Videokonferenz: Der Vorstand der Volksbank Friedrichshafen-Tettnang steht Rede und Antwort (von oben links nach unten rechts): Dirk Bogen, Jürgen Strohmaier, Thomas Stauber und Harald Riehle. (Foto: Screenshot: Hildebrandt)

Diesmal per Videokonferenz: Der Vorstand der Volksbank Friedrichshafen-Tettnang steht Rede und Antwort (von oben links nach unten rechts): Dirk Bogen, Jürgen Strohmaier, Thomas Stauber und Harald Riehle. (Foto: Screenshot: Hildebrandt)

In Zahlen: Die Bilanzsumme ist im letzten Jahr um 8,8 Prozent auf 1,4 Milliarden Euro gestiegen. Das betreute Kundenvolumen (Kredite und Vermögen) beträgt mittlerweile 3,2 Milliarden Euro. Das sind 292 Millionen Euro mehr als noch im Vorjahr, immerhin ein Sprung von 10 Prozent. Das Betriebsergebnis liegt mit 11,5 Millionen Euro ebenfalls über dem Vorjahr (mit 11,1 Millionen Euro. Das Eigenkapital hat die Volksbank um sechs Millionen Euro erhöht. Die Ergebnisumlage hat jetzt einen Umfang von rund 90 Millionen Euro, der Fonds für allgemeine Bankrisiken von 38 Millionen Euro.

Möglich ist das laut dem Vorstandsvorsitzenden Jürgen Strohmaier und seinen Vorstandskollegen Dirk Bogen, Thomas Stauber und Harald Riehle durch mehrere Faktoren neben der positiven Konjunkturentwicklung gewesen: Zum einen sind Kapazitäten bei Mitarbeitern frei geworden, die mit der Umstrukturierung bei der Fusion beschäftigt waren, so die Aussage. Und: Die jeweiligen Spezialfelder der Standorte (Friedrichshafen: Vermögensberatung; Tettnang: Immobilien) könne die Bank jetzt in beiden Regionen ausrollen, die Märkte bearbeiteten die Mitarbeiter sehr aktiv.

Natürlich gebe es immer wieder das „Glück des Tüchtigen“, wie Harald Riehle erläutert, aber letztlich geschehe eine konsequente Kundenakquise. Er verweist auf mehr als hundert neue Gewerbe- und Firmenkunden. Und: Die Volksbank Friedrichshafen-Tettnang habe 28 Existenzgründungen mit einem Kreditvolumen von 10 Millionen Euro finanziert – damit seien über hundert Arbeitsplätze geschaffen worden.


Insgesamt liegt das Kreditvolumen bei 982 Millionen Euro, das ist eine Steigerung von 68 Millionen Euro gegenüber dem Vorjahr. Um die Tilgungen auf bestehende Kredite zu kompensieren und den Zuwachs zu erzielen, hat die Bank Neukredite in Höhe von nahezu 250 Millionen Euro ausgezahlt. Inklusive der Darlehen bei Finanzpartnern betreut die Volksbank Kredite in Höhe von 1,2 Milliarden Euro.

Die bilanziellen Kundeneinlagen sind auf der Gegenseite um 108 Millionen Euro auf 1,18 Milliarden Euro gestiegen. Inklusive der Geld- und Wertpapieranlagen innerhalb der genossenschaftlichen Finanzgruppe sind es rund zwei Milliarden Euro. das freut den Vorstand. Allerdings sei das in der Niedrigzinsphase eine Herausforderung. Denn das Geld müsse in Anlagen hinein, ansonsten koste es Strafzinsen.

Die Niedrigzinsphase mache Immobilien für Anleger attraktiv, so Thomas Stauber. Der Bereich sei ausgebaut worden. Die Volksbank betreut zudem 3300 Immobilien, in dem Bereich arbeiten rund 30 Mitarbeiter. Die positiven Zahlen kommentiert er so, dass von Anfang an klar gewesen sei: „Eins und eins darf nicht nur zwei sein, sondern muss drei ergeben.“ Das zeige der Erfolg.

Die Mitglieder müssen auf ihre Erfolgsbeteiligung, die Dividende, allerdings noch etwas warten. Denn die Vertreterversammlung ist auf die Zeit ab Oktober verschoben. Die Bank folgt damit den Vorgaben der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin). Angesichts der finanziellen Stärke sei es aber möglich, eine „angemessene Dividende“ zu zahlen, sagte Dirk Bogen. Er ließ durchscheinen, dass diese sich in etwa auf Vorjahresniveau bewegen könnte. Er wollte der Entscheidung der Vertreterversammlung allerdings nicht vorgreifen.

Corona werden darauf keine Auswirkung haben, so Bogen, auch wenn das derzeit vieles verändere. Die Kunden haben das vor allem durch Maßnahmen mitbekommen, die Jürgen Strohmaier so zusammenfasst: Schutzmaßnahmen für Kunden und Mitarbeiter, etwa in Form von Plexiglaswänden. Wichtig sei gewesen, die Arbeitsfähigkeit sicherzustellen. Dem habe auch die vorübergehende Schließung von Geschäftsstellen gedient. Letztendlich seien in der ganzen Zeit alle Themen bedient und alle Dienstleistungen angeboten worden. Die Zahl der Mitarbeiter ist mit 262 stabil geblieben. Darunter sind 24 Auszubildende, aber auch viele Menschen mit langjähriger Betriebszugehörigkeit.

Einen Schub beschreibt Thomas Stauber in Sachen Digitalisierung. Kunden hätten verstärkt Online-Angebote genutzt und seien auf kontaktloses Bezahlen umgestiegen. Corona macht sich aber auch im Kreditgeschäft bemerkbar. Zum einen können Kunden Tilgungen ihrer Kredite anpassen oder aussetzen. Zum anderen ist das Kreditvolumen merklich gestiegen. Das sei ohnehin der Fall gewesen, sagt Harald Riehle, aber mit Corona sei der Bedarf nochmals gestiegen. Dabei gehe es teils um notwendige Liquidität für den Geschäftsbetrieb, teils aber auch um Mittel für die Aufstockung der Lagerbestände, die vor der Pandemie abgebaut worden waren. 200 Kunden hatten Bedarf angemeldet, 80 haben diesen bereits abgerufen.

Auch wenn die weiteren finanziellen Folgen nicht absehbar sind, eins ist schon jetzt klar: Die großen Feste für das 150-jährige Jubiläum der Bank fallen erst mal aus, bedauert Jürgen Strohmaier. Vielleicht könne man Teile auch ins nächste Jahr legen: Gegründet worden sei die Bak im Mai 1870 - da könne man vielleicht auch noch bis Mai 2021 die eine oder andere Veranstaltung machen.

Quelle: Schwäbische Zeitung

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