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VR Bank Westküste eG: Fusion von VR Bank Westküste und Raiffeisenbank Handewitt unter Dach und Fach

Fusion von VR Bank Westküste und Raiffeisenbank Handewitt unter Dach und Fach

25. Juni 2021, 07:22 Uhr

Donnerstagabend entschieden sich die Vertreter der VR Bank Westküste in Husum für die Fusion mit der Raiffeisenbank Handewitt. Schon Mittwochabend hatten die Vertreter der Handewitter Bank für diesen Schritt gestimmt.

Husum/Handewitt | Eine weitere Fusion unter den Genossenschaftsbanken in Schleswig-Holstein ist seit Donnerstagabend unter Dach und Fach. Die VR Bank Westküste und die Raiffeisenbank Handewitt gehen in Zukunft gemeinsam durchs Wirtschaftsleben. Das beschlossen die Mitglieder und Vertreter der beiden Geldinstitute in getrennten Versammlungen – am Mittwochabend in Handewitt und am Donnerstagabend in Husum mit jeweils 100 Prozent.

Die Raiffeisenbank Handewitt wird eine Niederlassung der VR Bank Westküste, schon deswegen, um den regionalen Charakter der beiden Häuser in ihren angestammten Gebieten erhalten und ausbauen zu können. Ute Messenkopf und Martin Rudolph, Vorstände der Raiffeisenbank Handewitt fühlen sich nach dem deutlichen Votum der Mitgliederversammlung in ihrem Vorhaben bestätigt: „Die 100-prozentige Zustimmung unserer Mitglieder zur Fusion mit der VR-Bank Westküste ist ein tolles Ergebnis und gibt uns ein sehr gutes Gefühl, dass wir den richtigen Weg mit diesem Partner und dem Fusionsmodell nach dem Niederlassungsprinzip eingeschlagen haben.“

Wie erwartet, kamen in den Sitzungen die Gründe auf den Tisch, warum die Verhandlungen mit den Kollegen der VR Bank Neumünster beendet worden waren. Das Projekt einer Dreier-Fusion war Mitte Januar gestartet worden. Doch bei gewichtigen Sachthemen habe Ende April festgestellt werden müssen, dass die Umsetzung sich als komplexer und aufwendiger erwiesen habe als gedacht. Eckhard Rave, Vorstand der VR Bank Westküste, erinnerte daran, dass die Verhandlungen mit den Kollegen in Handewitt deutlich früher begonnen haben und hinsichtlich grundlegender Sachthemen schnellere Übereinstimmungen hergestellt werden konnten. Die Neumünsteraner hätten erst später signalisiert, „auf den fahrenden Zug aufspringen zu wollen“, so Rave.

Doch es habe auch deutliche Unterschiede in den Zukunftsperspektiven gegeben, etwa in der Frage, wie die Filialen der Zukunft aussehen sollen. So sieht sich die VR-Bank Westküste seit Jahren als führend in der Digitalisierung. Bereits im November 2018 war in Schwabstedt/Nordfriesland die erste virtuelle Filiale Schleswig-Holsteins eröffnet worden – in der Kunden beim Betreten von einem Mitarbeiter im Videogespräch nach ihren Wünschen gefragt werden. Und weiterführende Projekte zu dem Thema seien bereits in der Pipeline, hieß es.

Das hätte sich wohl gemeinsam aufarbeiten lassen, aber es gab gravierendere Gründe, die Gespräche zu stoppen. So sei der in der VR Bank Westküste übliche Mix aus der Dividende auf die Geschäftsanteile und einem besonderen Mitgliederbonus unbekannt gewesen. Und es seien auch kaum Einigungen in Sicht gewesen, zu Fragen, wie eine Bank gesteuert werde und wer über welche Kredite entscheiden darf.

Eckhard Rave nannte in der Vertreterversammlung in Husum noch einen weiteren Punkt, der länger mit den Kollegen in Neumünster hätte diskutiert werden müssen. „Es geht um die Suche nach Geschäften, die alternative Erträge sichern – allein mit Zinsen ist das zukünftig für kein Geldinstitut mehr darstellbar.“

Die Vorstände beider Banken haben keine kalten Füße bekommen, sondern die aktive Managemententscheidung aus Verantwortung für ihre Häuser und deren Mitarbeiter getroffen, die Gespräche mit Neumünster zu beenden. Die Gründe wurden den Neumünsteraner Vorständen in einem persönlichen Termin vor Ort und anschließend mit einem zweiseitigen Anschreiben mitgeteilt.

Das Votum der Vertreterversammlungen mache nun den Weg frei für die organisatorische Abwicklung des Fusionsprozesses. Rave schätzt, dass der im Herbst abgeschlossen sein könne. Und dann gilt aus seiner Sicht: „Die Tür für weitere Genossenschaftsbanken bleibt weiter geöffnet, denn wir sind nach wie vor von diesem zukunftsorientierten Modell überzeugt.“

Gemeinsam bringen es die beiden Häuser auf eine Bilanzsumme von 2.090.291.857,49 Euro (Handewitt: 361.346.764,80 € und Husum: 1.728.945.092,69 €). Die Raiffeisenbank Handewitt hat aktuell 75 Mitarbeiter in 5 Geschäftsstellen und die VR-Bank Westküste 246 Mitarbeiter in 15 Geschäftsstellen.

Autor: Birger Bahlo, https://www.shz.de/32703772

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Quelle: VR Bank Westküste eG

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