Unklarheiten bei Emir treiben Fondshäuser um
Drollig: Wie die Börsenzeitung („Unklarheiten bei Emir treiben Fondshäuser um“, 26.2.13) berichtet, würden sich Fonds-Anbieter und –Dienstleister über zusätzliche Kosten beim Geldverdienen mit Derivaten durch EMIR beschweren. Die Kosten für die deutsche Fondsbranche, so zitiert das Börsenjournal, würden bei 20 Millionen Euro liegen. Naja.
Nur mal zur Erinnerung: Die demnächst in Kraft tretende „European Market Infrastructure Regulation“ schreibt vor, dass Derivate – wie zum Beispiel auch sogenannte „Kreditversicherungen“ (Credit Default Swaps - auf deutsch: Wetten auf irgendwelche Ereignisse) – nicht mehr wie bisher im Verborgenen zwischen zwei Parteien gedealt werden dürfen. Mit der neuen Regelung sollen sie aus dem Schattenmarkt heraus über eine zentrale Clearing-Stelle abgewickelt und ordentlich dokumentiert werden. Und deshalb kriegen manche Fondsanbieter jetzt also die Krise. Na, sie werden’s schon überleben.
Und dann kommt eine Zahl, bei der man Bauchweh bekommt: Von den fast 700 Spezialfonds und 400 Publikumsfonds eines Fonds-Dienstleisters, der offenbar für Fonds-Anbieter das Handling übermimmt, seien laut Börsenzeitung wohl „rund 45% von der Emir-Umsetzung betroffen.“
Das hieße auf deutsch, dass in fast der Hälfte der in Deutschland gehandelten Fonds mit Wetten hantiert wird. Da könnte man schon Angst kriegen. Und wohl auch deshalb kommt dann gleich die Beruhigungsspritze hinterher: Der hohe Derivatanteil gelte wohl „insbesondere für die institutionellen Portfolios, da Spezialfonds häufig Swaps einsetzen.“ Bei den Publikumsfonds gehe es eher nur um „einzelne Produkte „wie beispielsweise große sogenannte „Absolute-Return-Portfolios“.
Wir erinnern uns auch hier: Absolute-Return-Produkte sind Fonds, die sich mit der ökonomischen Quadratur des Kreises versuchen: Sie versprechen Gewinne in allen Marktlagen (egal ob steigende oder fallende Kurse. Das tun sie, indem sie ihre Risiken genauso wie Hedgefonds auf andere verlagern. Und das machen sie mit Wetten / Derivaten und Swaps. Und fallen damit meistens auf die Nase.
Übrigens: Die ersten, die auf die kaputte Idee kamen, Hedgefonds an Privatleute zu verkaufen, war die DWS, also die Fondsleute der Deutschen Bank. Nun hoffen wir mal, dass das mit den 45% wirklich über alle Fondsprodukte hinweg gerechnet ist. Wenn wirklich die Hälfte aller Publikumsfonds Zertifikate enthalten würden, müsste man gradlinig sagen: Finger weg!
Man darf also gespannt sein, ob da noch mehr solche Zahlen hochkommen…
Nur mal zur Erinnerung: Die demnächst in Kraft tretende „European Market Infrastructure Regulation“ schreibt vor, dass Derivate – wie zum Beispiel auch sogenannte „Kreditversicherungen“ (Credit Default Swaps - auf deutsch: Wetten auf irgendwelche Ereignisse) – nicht mehr wie bisher im Verborgenen zwischen zwei Parteien gedealt werden dürfen. Mit der neuen Regelung sollen sie aus dem Schattenmarkt heraus über eine zentrale Clearing-Stelle abgewickelt und ordentlich dokumentiert werden. Und deshalb kriegen manche Fondsanbieter jetzt also die Krise. Na, sie werden’s schon überleben.
Und dann kommt eine Zahl, bei der man Bauchweh bekommt: Von den fast 700 Spezialfonds und 400 Publikumsfonds eines Fonds-Dienstleisters, der offenbar für Fonds-Anbieter das Handling übermimmt, seien laut Börsenzeitung wohl „rund 45% von der Emir-Umsetzung betroffen.“
Das hieße auf deutsch, dass in fast der Hälfte der in Deutschland gehandelten Fonds mit Wetten hantiert wird. Da könnte man schon Angst kriegen. Und wohl auch deshalb kommt dann gleich die Beruhigungsspritze hinterher: Der hohe Derivatanteil gelte wohl „insbesondere für die institutionellen Portfolios, da Spezialfonds häufig Swaps einsetzen.“ Bei den Publikumsfonds gehe es eher nur um „einzelne Produkte „wie beispielsweise große sogenannte „Absolute-Return-Portfolios“.
Wir erinnern uns auch hier: Absolute-Return-Produkte sind Fonds, die sich mit der ökonomischen Quadratur des Kreises versuchen: Sie versprechen Gewinne in allen Marktlagen (egal ob steigende oder fallende Kurse. Das tun sie, indem sie ihre Risiken genauso wie Hedgefonds auf andere verlagern. Und das machen sie mit Wetten / Derivaten und Swaps. Und fallen damit meistens auf die Nase.
Übrigens: Die ersten, die auf die kaputte Idee kamen, Hedgefonds an Privatleute zu verkaufen, war die DWS, also die Fondsleute der Deutschen Bank. Nun hoffen wir mal, dass das mit den 45% wirklich über alle Fondsprodukte hinweg gerechnet ist. Wenn wirklich die Hälfte aller Publikumsfonds Zertifikate enthalten würden, müsste man gradlinig sagen: Finger weg!
Man darf also gespannt sein, ob da noch mehr solche Zahlen hochkommen…
Kommentare
-
Ich sage trotzdem "Finger weg". Anlagen, die ich nicht durchschaue und deren Zahlungsströme nicht nachvollziehbar sind, kommen nicht in Frage.