claim von gute-banken

Der Fluch der günstigen Kredite

Auch nett: Nachdem die Zentralbanken die Leitzinsen bekanntlich zur Bekämpfung der Bankenkrise nach unten getrieben haben, überlegt sich derstandard.at („Der Fluch der günstigen Kredite“, 19.7.13) in einem Kommentar, dass günstige Kredite für Unternehmen eigentlich gar nicht so toll wären…

Die Begründung: Wenn man allzu leicht ans Geld käme, würde man ja nicht mehr so genau rechnen. Na gut, sagt der Kommentar, in den derzeit schwachen Ländern und auch in Österreich würden die Kredite stattdessen teurer und seltener. Und dann kommt’s: Da hätten es die Amis ja besser. Dort würden für Start-Ups und rasch expandierende Unternehmen „zigtausende Venture-Kapitalisten, Private-Equity-Fonds und Business Angels“ bereit. Die kämen zwar teuer, weil sie sehr „sehr hohe Gewinnbeteiligungen“ verlangen. Aber naja.

Und dieses amerikanische System, so sagt der Kommentar weiter, gebe es bei uns eigentlich nur deshalb nicht, weil europäische Unternehmen sich lieber an die Hausbank halten würden. Deshalb hätte eine Kreditklemme ja einen Vorteil: Dann wüchse „die Chance, dass auch bei uns die Equity-Beteiligung zum Standard in der Unternehmensfinanzierung wird“.

Das ist natürlich eine tolle Wurst. Das Spiel am Kapitalmarkt destabilisiert die Banken und Länder. Und dann begrüßen wir es auch noch, wenn er das in Österreich auch im Mittelstand tun kann. Da können wir ja froh sein, dass wir solche Probleme nicht haben. Bei uns klappt die Kreditversorgung, weil wir lokale Sparkassen und Genossenschaftsbanken haben. Die mögen zwar teuer sein und auch Fehler machen. Aber sie erfüllen ihre eigentlich Aufgabe…
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