Schöne Rede von unserem Freund Carsten zur Finanzmarktregulierung und Transaktionssteuer.
Schöne Rede von unserem Freund Carsten zur Finanzmarktregulierung und Transaktionssteuer. Leider vor einem erschreckend kleinen Publikum… denkt man wirklich, das Thema sei ausgestanden, solange die Banken wieder Gewinne schreiben? Sehenswert!
Meine Rede im Deutschen Bundestag zur Bankenabgabe und zur Beteiligung des Finanzsektors an den Krisenkosten.
Dauer: 7:28
Kommentare
Auf jeden Fall gilt: Du bist auch unser Freund! Und das ist schön!
Gerade in den letzten Tagen beharrte ja z.B. der Chefvolkswirt der Allianz im „Dialogforum Finanzstandort Deutschland" (...das jetzt wohl aus Anstandsgründen keine „Initiative“ mehr sein will) darauf, dass sich an der Bedeutung des Finanzstandorts Deutschland als wichtigem Motor für Wachstum und Beschäftigung auch durch die Finanzkrise nichts geändert habe und man ihn für die großen Herausforderung en, die vor uns lägen, bräuchte. Da würden wir doch sagen: Ja, wenn es ihnen grade opportun erscheint, Teil der Volkswirtschaft zu sein, dann leitet sich daraus auch ein Anspruch für die gesamte Volkswirtschaft ab.
Um das stromlinienförmig hinzukriegen, müsste man einfach die Art von Geschäften verbieten, an denen man a priori nicht per Transaktionsste uer beteiligt sein will.
das zweite ist dann die Verwendung der Mittel. Wenn eine FTS als "Freikauf" für Übeltaten verstanden würde, wär's grundverkehrt. Der Grundgedanke ist ja im Grunde, daß diejenigen, die durch ihre meist hochspekulative n Finanztransakti onen ziemlichen Schaden anrichten, sich nun auch an der Beseitigung der Folgen ihres Handelns zumindest teilweise beteiligen. Nun sehen wir grad bei den Lebensmittelspe kulationen, daß solche "Transaktionen" schlicht zu Hunger führen (allein in Ost-Afrika sind aktuell über 10 Millionen Menschen davon bedroht, weil die Lebensmittelpre ise um zum Teil mehr als 50% gestiegen sind. Grund: Spekulation).
Allerdings sah man auch von Anfang an, daß eines schönen Tages, wenn denn die FTS mal beschlossen sein würde, der Kampf um dieses Geld einsetzen würde. Dieser Punkt scheint nun allmählich erreicht zu sein. Denn alle diejenigen, die sich bislang dagegen gewert hatten, nun aber dafür sind, wittern in ihr ja nur eine neue Geldquelle zur Sanierung der STaatsfinanzen. Weshalb es wichtig ist, zu diesem Zeitpunkt immer wieder auf den eigentlichen Zweck hinzuweisen. Das wird noch ziemlich heftige Auseinandersetz ungen geben in den Parlamenten um die Verwendung der Mittel. Und meine Nase sagt mir, es wird nicht zugunsten der Entwicklungsländer ausgehen, weil die anderen Interessengrupp en stärkere Vertreter in den Parlamenten haben.
Zitat: „Wer die öffentliche Debatte verfolgt, dem drängt sich der Eindruck auf, dass die Kritik an Hedgefonds und Private Equity-Gesellschaften oft weniger von Sorge um die Finanzmarktstab ilität getragen wird, als vielmehr von der Befürchtung, diese könnten den gewohnten, konsensualen rheinischen Kapitalismus stören.“ Zitat Ende
Lange Rede, kurzer Sinn: Mit einer finanzmarkt-orientierten Denkweise wird es wohl nie eine wirklich gute Politik für Entwicklung und Zusammenarbeit geben. Erst wenn sich das Denksystem ändert, wird sich die Staatsraison ändern.
Und deshalb hast Du wohl sicher (leider) recht: Bis dahin muss man wohl zusehen, dass man aus der aktuellen Situation einfach das Beste „rausholt“.