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Schöne Rede von unserem Freund Carsten zur Finanzmarktregulierung und Transaktionssteuer.

Schöne Rede von unserem Freund Carsten zur Finanzmarktregulierung und Transaktionssteuer. Leider vor einem erschreckend kleinen Publikum… denkt man wirklich, das Thema sei ausgestanden, solange die Banken wieder Gewinne schreiben? Sehenswert!

 

Meine Rede im Deutschen Bundestag zur Bankenabgabe und zur Beteiligung des Finanzsektors an den Krisenkosten.
Dauer: ‎7:28
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Kommentare

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+1 # Autor 2011-07-01 15:01
Ja, das mit dem Facebook-Prädikat "Freund" haben wir uns auch überlegt. Na, wie soll man sagen? Gleichgesinnter , Mitdenker, Mitdiskutierer, Finanzmarkt-Mitkritiker? Wär ja sicher auch alles richtig. Hauptsache man weiss, was gemeint ist.

Auf jeden Fall gilt: Du bist auch unser Freund! Und das ist schön!
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+1 # Autor 2011-07-01 15:03
Freund Carsten" - das liest sich gut ;-)
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+2 # Autor 2011-07-01 15:04
sympathische Rede, nur, aus meiner Sicht mit dem kleinen Haken, daß er die Mittel auch "für die öffentliche n Haushalte" verwenden will. Für die Bankenabgabe geht das in Ordnung, die FTS jedoch soll eigentlich zweckgebunden für Entwicklungsl...änder-Projekte sein. Die Verführung ist eben groß, daß durch eine solche Steuer die Haushälter quasi eine neue "Einnahmequelle" für die öffentliche Hand wittern. Da ist noch ein ziemlicher Weg zu gehen.
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+1 # Autor 2011-07-01 15:06
Das ist natürlich eine interessante Frage. Aber erstmal muss der Bär ja erlegt werden, ehe man sein Fell teilt.

Gerade in den letzten Tagen beharrte ja z.B. der Chefvolkswirt der Allianz im „Dialogforum Finanzstandort Deutschland" (...das jetzt wohl aus Anstandsgründen keine „Initiative“ mehr sein will) darauf, dass sich an der Bedeutung des Finanzstandorts Deutschland als wichtigem Motor für Wachstum und Beschäftigung auch durch die Finanzkrise nichts geändert habe und man ihn für die großen Herausforderung en, die vor uns lägen, bräuchte. Da würden wir doch sagen: Ja, wenn es ihnen grade opportun erscheint, Teil der Volkswirtschaft zu sein, dann leitet sich daraus auch ein Anspruch für die gesamte Volkswirtschaft ab.
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+1 # Autor 2011-07-01 15:07
Kleines Gedankenspiel: Nehmen wir mal an, es würde deshalb die FTS wirklich ohne größere Widerstände geben: Zu welchen Bedingungen würden wir sie dann haben? Nach Möglichkeit sollte sie ja nicht die Form einer Ablasszahlung für den Finanzmarkt haben. Dazu gehört auch, dass man sinngemäß sagen würde: Wir wollen als Volkswirtschaft nicht um jeden Preis eine Art Provision für jede Transaktion haben. Damit wäre auch sichergestellt, dass die FTS nicht von Anfang durch die Widmung für richtige Zwecke als eine Art Kompensation für nicht-richtige Geschäfte betrachtet werden müsste.

Um das stromlinienförmig hinzukriegen, müsste man einfach die Art von Geschäften verbieten, an denen man a priori nicht per Transaktionsste uer beteiligt sein will.
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+1 # Autor 2011-07-01 15:09
da bin ich sehr bei dir. als erstes müssen die "schmutzigen" geschäfte aufhören und diese vermaledeiten ratingagenturen in die schranken gewiesen werden, aber schon da haperts.
das zweite ist dann die Verwendung der Mittel. Wenn eine FTS als "Freikauf" für Übeltaten verstanden würde, wär's grundverkehrt. Der Grundgedanke ist ja im Grunde, daß diejenigen, die durch ihre meist hochspekulative n Finanztransakti onen ziemlichen Schaden anrichten, sich nun auch an der Beseitigung der Folgen ihres Handelns zumindest teilweise beteiligen. Nun sehen wir grad bei den Lebensmittelspe kulationen, daß solche "Transaktionen" schlicht zu Hunger führen (allein in Ost-Afrika sind aktuell über 10 Millionen Menschen davon bedroht, weil die Lebensmittelpre ise um zum Teil mehr als 50% gestiegen sind. Grund: Spekulation).
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+1 # Autor 2011-07-01 15:11
Wenn man sich die Geschichte der Forderung nach einer FTS ansieht (Gründungsford erung von attac), dann sieht man von Anfang an die Zweckbindung.
Allerdings sah man auch von Anfang an, daß eines schönen Tages, wenn denn die FTS mal beschlossen sein würde, der Kampf um dieses Geld einsetzen würde. Dieser Punkt scheint nun allmählich erreicht zu sein. Denn alle diejenigen, die sich bislang dagegen gewert hatten, nun aber dafür sind, wittern in ihr ja nur eine neue Geldquelle zur Sanierung der STaatsfinanzen. Weshalb es wichtig ist, zu diesem Zeitpunkt immer wieder auf den eigentlichen Zweck hinzuweisen. Das wird noch ziemlich heftige Auseinandersetz ungen geben in den Parlamenten um die Verwendung der Mittel. Und meine Nase sagt mir, es wird nicht zugunsten der Entwicklungsländer ausgehen, weil die anderen Interessengrupp en stärkere Vertreter in den Parlamenten haben.
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+1 # Autor 2011-07-01 15:15
Du hast natürlich recht mit der Aussage, dass es wichtig ist, schon vor dem Ausbrechen des Verteilungskamp fes auf die Bedeutung der Bekämpfung des Hungers durch eine wirklich effektive und wie man früher wohl gesagt hätte nicht-imperialistisch e Entwicklungshil fe hinzuweisen.
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+1 # Autor 2011-07-01 15:16
Man könnte natürlich auch die Frage stellen: Warum wurde dieses Thema nicht schon sehr viel länger und sehr viel intensiver von der Politik bedient? Die klassiche Antwort der aktuellen Staatsraison wäre da sicherlich die Begrenztheit der Steuermittel, was rechnerisch natürlich immer stimmt. Man kann sich ja alles hinrechnen. Wir hatten hier genau diese Diskussionen, in denen manche sagten: Hunger in Afrika gibt es nicht nur wegen der Rohstoff-Spekulation, sondern auch wegen der EU-Agrar-Subventionen. Und die wurden im Grunde auch durch diese spezifische Staatsraison der letzten 10-20 Jahre verursacht, die eben von Finanzmarktgläubigkeit und dem neoliberalem Wettbewerbsdenk en der Starken geprägt war. „Markt“ ist heute mehr denn je keine Zusammenarbeit, sondern Kampf und Krieg.
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+1 # Autor 2011-07-01 15:17
Man mag es sehen, wie man will. Es bleibt halt die Frage, ob es aus pragmatischen Gründen richtiger ist, aus genau diesem finanzmarktorie ntierten System heraus zu denken und daraus dann die Kanalisierung der Mittel aus einer möglichen FTS abzuleiten. Oder ob es richtiger wäre, eben gegen den Kern dieses Systems zu argumentieren. Das ist quasi eine Frage für „Fundis und Realos“.
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+1 # Autor 2011-07-01 15:18
Allemal ist der verbale Vorreiter des finanzmarktorie ntierten Systems ja drolligerweise nicht irgendein liberaler oder konservativer Politiker, sondern ein Josef Ackermann, der einem z.B. am 5.7.07 beim „16. Eurobörsentag - Der Finanzplatz Deutschland im globalen Wettbewerb“ einreden wollte:

Zitat: „Wer die öffentliche Debatte verfolgt, dem drängt sich der Eindruck auf, dass die Kritik an Hedgefonds und Private Equity-Gesellschaften oft weniger von Sorge um die Finanzmarktstab ilität getragen wird, als vielmehr von der Befürchtung, diese könnten den gewohnten, konsensualen rheinischen Kapitalismus stören.“ Zitat Ende
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+1 # Autor 2011-07-01 15:19
Das Schlimme ist ja, dass er mit dieser zynischen Aussage Erfolg hatte: Der konsensuale rheinische Kapitalismus und alles, was heute noch nach einer aussermonetären gesellschaftlic hen Verantwortung riechen könnte, wird nicht mehr wirklich diskutiert.

Lange Rede, kurzer Sinn: Mit einer finanzmarkt-orientierten Denkweise wird es wohl nie eine wirklich gute Politik für Entwicklung und Zusammenarbeit geben. Erst wenn sich das Denksystem ändert, wird sich die Staatsraison ändern.

Und deshalb hast Du wohl sicher (leider) recht: Bis dahin muss man wohl zusehen, dass man aus der aktuellen Situation einfach das Beste „rausholt“.
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0 # Autor 2011-07-01 15:22
grundsätzlich muss sich was ändern...grundsätzlich....die Damen und Herren...hinausdenken über den Status Quo, mal über den Tellerrand gucken als Empfehlung an Herrn Ackermann. Der ist sich sicher auch seiner Verantwortung bewußt.
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