claim von gute-banken

Sollte Verbraucherschutzministerin Aigner den BaFin Chef Sanio ersetzen?

Verbraucherschützer sollten zunächst definieren, was eine gute Bank ist, bevor sie die Banken durch den Kakao ziehen.

In den letzten Tagen hat mich die Meldung überrascht, dass die deutschen Verbraucher durch die Misswirtschaft deutscher Banken ca. 700 Mio. € pro Jahr verlieren, und zwar durch höhere Gebühren und Provisionen bei Riesterverträgen, bei zu teuren Dispokrediten und durch zu hohe Gebühren am Geldautomat.

Erneut werden die Banken pauschal kritisiert. Ein Paar Bemerkungen vorab:

  1. Die höheren Gebühren am Geldautomat betreffen vor allem Banken mit wenig Geldautomaten. 90 % der Sparkassenkunden sind davon nicht betroffen. Es ist eher ein Argument der Direktbanken und Großbanken.
  2. Bei den Riesterprodukten lassen sich die Banken, wie bei jedem anderen Finanzprodukt, durch Provisionen und Verwaltungsgebühren bezahlen.  Das sind nun einmal die Regeln des Bankenmarkts, wenn der Gesetzgeber die Gebühren der Riesterverträge hätte regeln wollen, wäre es doch längst passiert. Das Problem der Riesterprodukte sind nicht die Gebühren der Banken, sondern die Tatsache, dass der Staat einen Teil der Rentenbildung auf den Privatsektor mit allen Risiken ausgelagert hat.
  3. Bei den Dispokrediten wird kritisiert, dass die Banken die niedrigen Zinsen der EZB an den Kunden nicht weitergegeben haben.  Dabei wird vergessen, dass die Null Zinsen Politik der EZB auf eine dringende Genesung des Bankensystems zielt und somit einen wesentlichen Teil der Wirtschaftsförderungsmaßnahmen in Europa darstellt. Eine Regelung der Bankenmarge würde diese Frage für die Kunden einfach lösen oder nicht?

Man gewinnt den Eindruck, dass die Lobby der Verbraucherschützer  hier stark Politik auf Kosten der Banken macht.   Würde diese Logik weiter verfolgt, scheint eine bessere Regulierung bzw. eine Verstaatlichung des Bankensektors eine attraktive Lösung zu sein. Nun hat die Geschichte leider gezeigt, dass die Politiker nicht die besseren Banker sind. Das Debakel bei der IKB, der KfW und sonstige Landesbanken sprechen für sich.

Die Bankenkunden brauchen keine staatlichen Banken, sie brauchen einen Wettbewerb der guten Banken.  Die Qualitätskriterien einer guten Bank müssen objektiv definiert und durch die Empirie der Praxis dokumentiert werden.  Qualität kann sich nicht punktuell mit Zins- und Konditionshitlisten oder durch Mystery Shopper Studien offenbaren.  Die Konditionen sind zu oft Schaufensterkonditionen oder Tests spiegeln die Wirklichkeit nicht wieder. Diese Fokussierung der Medien und Vebraucherschützer auf die Extreme führt zu einer Aldisierung der Bankenlandschaft  und zu überhöhten Renditenerwartungen der Kunden.  Die Verbraucherschützer könnten aber einen wichtigen Beitrag liefern, um den goldenen Mittelweg im Bankgeschäft zu definieren: was ist eine gute Bank?

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