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Oh Gott: Die Deutsche Börse AG bekommt einen neuen Chef…

Auch nett: Wie u.a. Spiegel-Online („Carsten Kengeter: Goldman-Sachs-Banker wird Chef der Deutschen Börse“, 27.10.14) meldet, soll die Deutsche Börse AG bald einen neuen Chef bekommen. Dass es sich ausgerechnet um einen Investment-Banker handelt, der vorher bei Goldman-Sachs und UBS sein Geld verdiente, mag nicht verwundern. Allerdings kann man nur hoffen, dass er nicht alles, was er im Laufe seiner Karriere gemacht hat, immer noch gut findet…

Was er so alles gemacht hat, beschrieb u.a. das Wall Street Journal in seinem Lebenslauf – und da steht so ziemlich alles drin, was eigentlich im Giftschrank stehen sollte:

Erst arbeitete er bei Barclays im Aufbau des „credit derivatives trading desk“ also beim Handel mit Kredit-Derivaten. Danach war er erst im Derivat-Marketing und dann in führender Stellung im Handel mit Collateralized Debt Obligations (CDO) – also verbrieften Krediten. Ab 2003 war er erst Co-Chef für „strukturierte Produkte“ und wurde dann Co-Chef der Investment-Bank der UBS. In dieser Zeit, so schreibt das Handelsblatt („Carsten Kengeter: Früherer Chef von Investmentbank verlässt UBS“, 13.2.13) übrigens süffisant, „musste das Institut einen Milliardenverlust verkraften, den ein einziger Wertpapierhändler zu verantworten hatte.“

Wie sagt man so schön: Aus Schaden kann man ja auch klug werden. Es wird sicher spannend zu sehen, in welche Richtung er die Deutsche Börse lenken wird. Und ob er sie wieder zu einem Marktplatz für Unternehmensanteile oder zu einer Drehscheibe für strukturierte Produkte machen wird…

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