claim von gute-banken

Immer das Selbe, heute mal anders: Tenhagen zieht die Deutsche Bank durch den Kakao …

Der ewige Konditionsvergleicher Tenhagen hat sich im Spiegel (9.1.16) mal wieder um sein Thema gekümmert: Die besten Tagesgeldzinsen der Banken, die seine Publikation „Finanztipp“ offenbar bezahlen. Dieses Mal hat er sich nicht nur eine besonders markige Headline ausgedacht. Der gerechte Mann verteilt seine zinsgeblähte Kritik jetzt sogar auf die Großbanken - Commerzbank und Deutsche Bank… Hey!

Also: Die markige Headline des Artikels in der Kolumne, die er für den Spiegel schreiben darf – man fragt sich warum der Spiegel das braucht –  lautet: „Girokonto und Tagesgeld: Bankkunden lassen sich Milliarden an Zinsen entgehen“. Besonders feingranular nimmt er sich die Deutsche Bank vor. Und das geht so: Er habe im neuen Jahr in vielen Gesprächen „das Lamento über die niedrigen Zinsen und die Enteignung der Sparer gehört“.

Und dann lässt er seine gesamte präzise Kondition auf die Deutsche Bank einprasseln, bei der ja die Kunden der Deutschen Bank „tagesfällige Einlagen von fast 100 Milliarden Euro ohne oder für absolute Minizinsen“ liegen hätten. Und weil die das Geld eben dort liegen ließen, würden ihnen doch tatsächlich „eine halbe Milliarde Euro“ entgehen! Jawoll!

Mit dem Geld der Anderen kann man alles rechnen…

Wie er zu dieser Zahl kommt? Ganz „einfach“: Er geht dabei davon aus, dass die Kunden deutschen Bank die Hälfte ihrer 100 Milliarden – also 50 Milliarden  – von der Deutschen Bank abziehen und bei ein paar Direktbanken mit „attraktiven Konkurrenzangeboten“ um die 1 Prozent Verzinsung (z. B. im ersten Jahr für Neukunden J) anlegen würden. Also:

50 Miliarden mal 1 Prozent = 0,5 Milliarden (Zack!)

Das entspricht zwar nicht dem in der Headline gegebenen Versprechen, das es um „Milliarden“ gehe. Aber wer wird schon so kleinlich sein. Die Rechnung geht ja rechnerisch auf.

Dann stellt er noch die These auf, dass "kaum eine Bank" messen würde, „ob ihre Kunden nach einem Jahr bei ihrem Institut eigentlich reicher geworden sind“. Woher er das holt und wie man das, was er da meint, genau messen könnte, steht leider nicht dabei.

Und das war’s schon. Ob er wirklich denkt, dass von ihm zur Schau gestellten Anbieter ein solches Volumen tatsächlich refinanzieren könnten und aufrecht erhalten würden, so als gälte der Niedrigzins für diese Banken nicht? Das steht leider auch nicht dabei.…

Und wenn man das jetzt mal konkret durchdenken wollte: Wer wäre denn eigentlich überhaupt dazu in der Lage, die Forderung von Tenhagen nach einem Prozent Zinsen zu erfüllen? Da blieben ja nur noch die Genossenschaftsbanken und Sparkassen übrig. Aber die können zum Glück ebenso wie ihre Kunden verantwortlicher und solider rechnen…

Fazit? Hatten wir schon…

Also: Außer Spesen nichts gewesen. Aber die Headline war echt mal wieder markig! Reeeespekt!

Was gibt es noch dazu zu sagen? Naja, das was zu sagen wäre, haben wir schon mal gesagt:

Da zitieren wir uns doch gerne mal wieder selbst – liest sich immer noch interessant:

„Bedeutet „Kapitalismuskritik“ und Verbraucherschutz denn wirklich nur, dass man von den Angeboten aus 1500 Banken die obersten drei auswählt – und sich für dadurch abgeschlossenes Geschäft Provisionen bezahlen lässt? Also wirklich…

Und überhaupt: Für wen schreibt Tenhagen eigentlich? Für die breite Masse kann es ja nicht wirklich sein. Man stelle sich vor, dass die Menschen ihre Spargroschen tatsächlich in Scharen zu den drei von ihm promoteten Anbieter bringen würden. Man muss nun kein Finanzwirt sein um zu wissen: Das machen sie nur so lange, wie es ihnen passt. Denn sie wissen genau: Sie würden das Geld, das sie bei diesen Konditionen im großen Rahmen drauflegen würden, niemals wieder zurückbekommen. Deshalb würden die Angebote bald genau so „schlecht“ sein, wie bei den anderen 1490 Banken in Deutschland, die seit über 100 Jahren dafür sorgen, dass es unseren Regionen und Kommunen und den Menschen gut geht.

Und das ist das, worüber man als „Verbraucherschützer“ und „Kapitalismuskritiker“ schon mal nachdenken sollte…“

 

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