claim von gute-banken

Schönes neues Jahr: Ein kleiner Rückblick auf die ersten Tage von 2014…

 

Zu allererst wünschen wir Euch allen ein wundervolles und vor allem immer gesundes Jahr 2014! Nachdem die Arbeit jetzt auch uns wieder hat, schauen wir mal, was die ersten Tage des neuen Jahres so in unsere Newsfeeds spülten. Und da findet sich doch schon wieder manch Drolliges...


Gleich am 3. Januar ballerte das Handelsblatt („REGIONALBANKEN: Die Krise der Musterschüler, 3.1.14)  und noch ein paar andere mit einer markigen Meldung rein: Die deutschen Sparkassen und Genossenschaftsbanken hätten sich mit Ihrem „eher beschaulichen Geschäft mit Krediten und Spareinlagen“ zwar „wohltuend von Ramschhypotheken und anderen prekären Finanzprodukten“ der privaten Großbanken unterschieden, mit denen die Weltwirtschaft an den Abgrund gebracht worden sei. Aber jetzt könne diese Einschätzung „möglicherweise“ überholt sein.

 

Die Attacke…

 

Es habe sich da nämlich eine von Sparkassen und Genossenschaftsbanken beauftragte Studie gefunden.  Diese Studie habe die Ertragslage von „300 Sparkassen und Volksbanken“ unter die Lupe genommen (im Ganzen gibt es nach wie vor ca. 1600 davon, aber egal). Das Ergebnis sei laut Handelsblatt niederschmetternd: Die durch die Großbanken ausgelösten schärferen Regulierungsvorschriften und dauerhaft niedrige Zinsen, der der Preisdruck durch ausländische Direktbanken erzeuge für die Regionalbanken ein „existenzbedrohendes Ertrags- und Kostenproblem“.  Wenn die Institute nicht gegensteuern würden, wären 2018 „schon 65 Prozent aller Sparkassen und Volksbanken in ihrer Wettbewerbsfähigkeit gefährdet“. Man liest das und denkt sich: Das ist jetzt ja eigentlich nicht so richtig niederschmetternd und irgendwie auch ein bisschen sehr vage.

 

… die Replik

 

Das Drollige daran:  Genauso mag das auch der Bundesverband der Volks- und Raiffeisenbanken (BVR), der auf diese „Meldung“ postwendend mit einer Pressemeldung reagierte: Die genossenschaftliche FinanzGruppe gehöre „zu den ertragsstärksten Bankengruppen in Deutschland“ – und die Ergebnissituation für die kommenden Jahre werde aus heutiger Sicht auch stabil bleiben werde.…

 

Eine Woche später meldete das Handelsblatt („BASEL-III-KAPITALREGELN: Bafin gestattet Ausnahmen für Sparkassen und Volksbanken „ 8.1.14) dann: Die Finanzaufsicht Bafin habe den Volksbanken und Sparkassen jetzt mitgeteilt, dass die harten Eigenkapitalregeln für die regionalen Institute weniger hart ausfallen würden. Begründung: Die EU erlaube Ausnahmen, “wenn es sich um einen engen Verbund handelt, der auch in einer Krise zusammenhält.“  Inwieweit sich das auf die Annahmen der weniger Tage zuvor zitierten Studie auswirken könnte, steht in der Meldung nicht drin…

 

„Die Investoren“

Noch was? Ach ja: Wie Spiegel Online („Schuldenkrise: Irlands triumphale Rückkehr an den Kapitalmarkt“, 8.1.14) meldet, habe Irland jetzt wieder eine Staatsanleihe am Kapitalmarkt begeben. Und freue sich, jetzt wieder von privaten Investoren Geld zu günstigen Konditionen bekommen. Diese Bereitschaft, so erinnert sich Spiegel-Online, sei ja nach dem Zusammenbruch des irischen Bankensektors wegen der „Notleidenden Immobilienkredite“ nicht da gewesen. Irland in die Krise geraten, und habe zur Stützung des irischen Bankensektors Geld aus dem Rettungsschirm gebraucht. „Als Auflage der internationalen Gläubiger“ seien die Haushalte drastisch gekürzt und die Steuern erhöht worden. Jetzt zeigten sich die Investoren aber wieder „besonders erfreut“ über die klar verbesserten Konjunkturaussichten des Landes. Man liest so etwas und denkt sich: Solange die „Rendite“ von Staatsanleihen nicht nur über den Zins, sondern über das Rein und Raus der Handelspreises der Anleihen definiert, sollte man sich über die Bereitschaft der „Investoren“ zum Verleihen von Geld am besten doch nicht allzu sehr freuen…

 

… Wie immer…

 

War’s das? Naja, eines vielleicht noch am Rande: FAZ-Online („Ermittlungen in Amerika: Neues Ungemach für die Deutsche Bank“, 8.1.14) meldet, untersuchen amerikanische Ermittler schon seit letzten Jahr, ob manche Großbanken ihre Kunden nicht auch nach der Subprime-Krise mit zu hohen Bewertungen von Immobilienpaketen über den Tisch gezogen haben. Besonders absurd: Angeblich seien solche überteuerten Hypothekenpapiere auch an Kunden verkauft worden, die sich ihrerseits teilweise mit Rettungsgeld finanziert hätten. Unter den überprüften Banken sei, das wundert einen kaum noch, auch die Deutsche Bank. Es bleibt also spannend.

 

Erstes Fazit 2014:

 

Soviel also als kleiner Ausschnitt auf die ersten acht Tage des neuen Jahres 2014. Sicher gäbe es noch mehr zu berichten. Aber unterm Strich ist es doch meistens dasselbe: Zu viel Profitmaximierung, zu viel Shareholder-Value, zu viel technische Rationalität – zu wenig Verantwortung fürs Gemeinwohl…

 

Wir bleiben dran – und wir wünschen Euch jede Menge Gesundheit – und weiterhin viel Spaß an der anderen Sichtweise auf das, was nicht immer in der Zeitung steht…

 

P.S.: Eine kleine Meldung zum Rückblick am Rande: 2014 begrüßten wir auf unseren unabhängigen Bewertungsplattformen knapp 7 Millionen Besucher!

 

Aber ihr wisst ja: Wieviel ist nie die wichtigste Frage…

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