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Jürgen Fitschen: Realwirtschaft braucht Banken

Das ist natürlich auch irgendwie drollig: In einer Pressemeldung („Jürgen Fitschen: Realwirtschaft braucht Banken als starke Partner“, 5.9.12) sinniert die Deutsche Bank über Vertrauen in ihr Geschäft. Zitiert wird Co-Vortand Jügern Fitschen: Es gehe ja darum zu zeigen, dass das Geschäft der Deutschen Bank für die Kunden der Bank einen Nutzen hat und sinnvoll sei. Deshalb müsse man noch kundenorientierter auftreten. Und ausserdem müsse man zeigen, dass bei einer Universalbank die Einlagengelder von Privatkunden nicht für „Spekulationen im Investmentbanking“ missbraucht würden. Denn schließlich sei ja das Gegenteil der Fall: „Wir müsse mal besser erklären, wo Investmentbanking zum Vorteil der eigenen Kunden überall enthalten sei. Das gelte, so ist ihm wichtig, auch für Verbriefungen und Derivate die zu Unrecht kritisiert würden, weil sie ja „vielfach sinnvoll und hilfreich“ seien.

Wir resümieren also: Im Prinzip macht die Deutsche Bank alles richtig. Investment Banking ist gut. Derivate und Verbriefungen sind gut. Das Problem ist, dass das einfach nicht jeder verstehen will. Wenn das dann mal wieder jeder versteht, ist alles gut.

Bemerkenswert ist dabei der Umgang mit den Worten „sinnvoll“ und „Nutzenstiftung“. Es ist anzunehmen, dass er sie wirklich mit voller Überzeugung einsetzt. Denn aus finanzwirtschaftler Sicht machen zum Beispiel Verbriefungen und Derivate natürlich sehr viel Sinn. Man baggert Geschäft – wenn’s denn so ist auch auf Kosten anderer - und gestaltet damit seine Bilanz. Macht schon Sinn. Genau so ist es auch mit dem Nutzen: Wenn das Hauptziel die Renditemaximierung ist, ist eine hohe Rendite der Nutzen für den Kunden. Man ist ja auch keine Sparkasse, in deren Satzungen steht, dass Renditemaximierung n i c h t das primäre Ziel des Handelns ist.

Naja, vom gesellschaftlichen Nutzen hat er ja nicht gesprochen. Die Worte Gesellschaft oder Gemeinwohl kommen in der Meldung auch gar nicht vor. Das wäre für einen international aufgestellten Großbänker wohl auch zu viel erwartet…
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