claim von gute-banken

private Altersvorsorge

Auch mal nett: Das Manager-Magazin („Wie die gesetzliche Rentenversicherung demontiert wurde“, 17.9.12) rezensiert ein Buch zu einem brisanten Thema: Es geht um das Verhältnis von gesetzlicher Rente und privater Altersvorsorge durch Lebensversicherungen und ähnliches.

Der Schluss, den die Autoren des Buches und irgendwie auch das Manager-Magazin am Ende ziehen ist reinlich brisant: Auf eine private Rentenversicherung könne man „getrost verzichten“; stattdessen solle die gesetzliche Rente gestärkt und wieder auf das frühere Niveau von rund 70 Prozent des durchschnittlichen Nettoeinkommens angehoben werden.

Damit wäre dann für „die Märkte“ eine nicht unerhebliche Liquiditätsquelle versiegt. Allerdings, so sagt auch das Manager Magazin, sei die Realisierungs-Chance für solch einen Ansatz „nicht besonders hoch“…
weitere Einträge

Kommentare

Kommentare 

+3 # Autor 2012-09-24 09:36

-
Aha, und wie soll die gesetzliche Rente angesichts der Demographie überhaupt auch nur annähernd angehoben werden? So siehts für mich und meine Generation aus: www.zeit.de/wirtschaft/geldanlage/2012-0...ation-zinsen- rendite
Antworten | Antworten mit Zitat | Zitieren
+3 # Autor 2012-09-24 09:37
Das Problem bei diesen Berechnungen ist, dass sie momentane Situationen gewissermaßen linear auf extrem lange Zeiträume extrapolieren. Wenn wir eines über Wirtschaft und Kapitalrendite gelernt haben, dann ist es doch diese eine Sache, derer die wir sicher können. Die Kurve geht rauf und runter. Diese Feststellung gilt eben nicht nur für Niedrigzinsphas en sondern auch für Hochzinsphasen. Bei der privaten Altersvorsorge profitieren von diesen Bewegungen in erster Linie die Kapitalmärkte. Das war in erster Linie erfolgreiche Lobbyarbeit. Die private Altervorsorge spült wie gesagt Liquidität in die Märkte, mit denen man Geld machen kann.

Leider wurde noch nicht ausgerechnet, wie sich die Alternative einer Steigerung der gesetzlichen Rente auswirken würde. Ggf käme dabei ja raus, dass genug Geld da wäre, wenn man es anderswo abziehen würde. Das würde wohl eine andere Denkweise erfordern. Allerdings wären auch solche Berechnungen nur extrapolierte Hoffnung.

Fatal daran: Wer kein Geld zum Sparen hat, kann sich diese ganzen Berechnungen in die Haare schmieren. Wenn man überhaupt genug Geld zum Sparen hat, sollte man auf jeden Fall zusehen, dass man in eine Immobilie investiert, in der man ggf. auch wohnen kann. So hat der bürgerliche Mittelstand das früher gemacht.

Und das ist wohl auch heute noch besser, als sich den willkürlichen Bewegungen ?der Märkte? oder der durch wirtschaftliche Wachstumsphanta sien und gleichzeitig fehlende Infrastruktur für Kids und Eltern induzierten Gebärhemmung zu 100% auszusetzen?
Antworten | Antworten mit Zitat | Zitieren
+4 # Autor 2012-09-24 09:38

-
Natürlich geht die Kurve rauf und runter. Wenn ich aber über 3-4 Jahrzehnte im Durchschnitt eine Rendite von jährlich 5-8% erzielen kann, ist mir das herzlich egal, denn ich schlage damit jede staatliche Form der Altersvorsorge. Die Renten werden weiter sinken für die nachfolgenden Rentengeneratio nen, ohne wenn und aber. Wie soll man denn darauf als heute 30-Jähriger anders reagieren? Man muss doch auch mal die Dinge klar benennen und das rein theoretische Terrain verlassen. Und sicherlich: die private Altersvorsorge ist definitiv ein Ergebnis der Lobbyarbeit aus den 90er Jahren in Deutschland. Und klar: hier verdient eine ganze Industrie an den Ängsten und Ersparnissen von vielen Millionen Menschen. Aber ich zahle gerne eine Provision an einen Fondsanbieter oder wen ich auch immer, wenn ich mit diesem Produkt eine gewisse Durchschnittsre ndite erwirtschafte. Unser jetziges Sozialsystem ist doch auf lange Sicht zum Scheitern verurteilt, wenn wir keine radikalen Reformen einleiten und es mit dem Abbau von Schulden ernst meinen. Was wir bräuchten: 1. Sofortige Kürzung der jetzigen Renten, um einen fairen Generationenver trag zu gewährleisten. 2. Abschaffung der Verbeamtung in Deutschland. 3. Mit-Einbezug aller Gesellschaftsmi tglieder in die Finanzierung der Sozialsysteme. 4. Besteuerung der Finanzmärkte. Wie wahrscheinlich ist solch ein Forderungskatal og? Völlig unrealistisch, genau. Wir sind eine träge, alterndende, müde Gesellschaft, die auf Bestandssicheru ng bedacht ist. Gerade die Generationenger echtigkeit wird zu einem ernsten Problem, weil die Renter quantitativ zunehmen und zur wichtigsten Wählergruppe werden. Wer verzichtet schon gerne selbst auf seinen Wohlstand? Ich habe null Vertrauen in die staatlichen Sicherungssyste me und bin froh, dass ich als Selbständiger noch die Möglichkeit habe, mich diesem System zu entziegen und privat vorzusorgen. Moral hin oder her. Diese Gesellschaft befindet sich im freien Fall - und niemand zieht die Reißleine.
Antworten | Antworten mit Zitat | Zitieren

Kommentar schreiben

Bleiben Sie bitte sachlich und themenbezogen in Ihren Beiträgen und unterlassen Sie bitte links- und rechtsradikale, pornographische, rassistische, beleidigende und verleumderische Aussagen.