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Fitschen beschwerte sich bei Bouffier über Razzia

Auch drollig: Wie Spiegel-Online („Fitschen beschwerte sich bei Bouffier über Razzia“, 16.12.12) berichtet, habe sich der Co-Vorstand der Deutschen Bank telefonisch beim Hessischen Ministerpräsidenten Bouffier über die öffentliche Wirkung der Razzia bei der Deutschen Bank am 12.12.12). Wenn Medien weltweit über den bewaffneten Einsatz von Polizisten berichten würden, habe so was ja eine „verheerende Wirkung auf das Außenbild“. Besonders störe ihn daran, dass solche Meldungen ja die Rekrutierung der „besten Mitarbeiter“ im Ausland erschweren würden.

Diese Begründung ist natürlich aus zwei Gründen umso drolliger:

Erstens hat ja Fitschens Vorgänger Josef Ackermann kürzlich in einer Talkshow gerade mit dem Argument hantiert, dass die Deutsche Bank wegen ihrer „besten Mitarbeiter“ keine Staatshilfe benötigt habe.

Und zweitens fragt man sich ja schon, was dieser Superlativ eigentlich bedeutet. Für wen sind solche Mitarbeiter die Besten? Fürs Gemeinwohl oder für die Shareholder der Bank? Sind sie die besten, weil sie die nötige Skrupellosigkeit und Härte mitbringen, um ihr gesamtes Denken auf die Profitmaximierung auszurichten? Oder sind sie die besten, weil sie den Unterschied zwischen „legal“ und „legitim“ vergessen haben?

Allemal dürfte das Argument, man bekomme ja Schwierigkeiten bei der Rekrutierung im Ausland nicht stark genug sein, um eine Einschränkung der Pressefreiheit einzuschränken. Wenn Fitschen und Jain den angekündigten „Kulturwandel“ in der Bank wirklich angehen wollen, müssten sie sich erstmal an den Satz ihres Vorläufers Herrhausen erinnern: „Natürlich haben wir Macht. Es ist nicht die Frage, ob wir Macht haben oder nicht, sondern die Frage ist, wie wir damit umgehen, ob wir sie verantwortungsbewusst einsetzen oder nicht.“…
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