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2012 – ein kurzes Resümé von gute-banken.de

2012 – ein kurzes Resümé: Das war ja nun wieder ein Jahr, dieses 2012. Um es mal ein wenig Revue passieren zu lassen, haben wir mal in unseren eigenen Posts gewühlt…

Da war zum Beispiel im Januar zuerst die Heilsmeldung, das sich der Europäische Stabilisierungsfonds einen Berater für die Ausgabe von Milliardenaleihen ausgesucht hatte – nämlich die Deutsche Bank. Und dann kam bald danach ein Papier der US-Regierung an die Öffentlichkeit in der u.a. die Deutsche Bank explizit als einer der Hauptverursacher der Krise von 2008 genannt wurde („WALL STREET AND THE FINANCIAL CRISIS: Anatomy of a Financial Collapse“). Einen wirklich herrlichen Satz haben wir zum heiß diskutierten Thema Finanzmarkt-Transaktions-Steuer im Manager-Magazin aufgegabelt: „„Als ALM-gesteuerter long-only-Manager mit einem Turnover von unter 20 Prozent im Jahr wäre ein möglicher Performanceeffekt im Bereich von rund 0,02 Prozent nicht sehr relevant." Auf deutsch dürfte das soviel heissen wie: Wenn wir nicht ständig kaufen und verkaufen wie die Blöden, macht so eine Steuer uns und unsere Kunden nicht groß was aus… Ja, das waren so zwei Highlights im Januar.
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+5 # Autor 2012-12-26 14:41
Im Februar hatten wir unter anderem viel Spaß mit einem Artikel der Frankfurter Rundschau, in dem für den aus dem Amt scheidenden Josef Ackermann Bilanz gezogen wurde. Wenn man bedenke, dass er unbedingt Werte für die Aktionäre - Aktienkursgewin ne ? schaffen wollte, sei er ja im Grunde gescheitert. Als er 2002 angetreten sei, habe der Kurs der Aktie bei rund 70 Euro gelegen. Am Ende seiner Amtszeit seien es nur noch 33 Euro. Und das sei eine schöne jährliche Rendite von minus 4,8 Prozent. Die Rundschau kommentierte: ?Jede alte Matratze wäre ein besserer Platz gewesen sein Geld aufzuheben.?? Ausserdem bemerkenswert: Das Handelsblatt (?Der Kampf der Sparkassen gegen die Regulierung?, 8.2.12)
konzedierte immerhin, dass die Sparkassen mit ihrem regional ausgerichteten Geschäftsmodell ?sich als Stabilisator in der Finanzmarktkris e erwiesen? haben? Soviel zum Februar.
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+4 # Autor 2012-12-26 14:41
Im März verzückte uns dann ein Passus im Manager-Magazin (?Schluck aus der Lohnpulle als Euro-Hilfe??, 1.3.12): ?Die nur schwache Entwicklung von Löhnen und Gehältern in der Bundesrepublik in den vergangenen Jahren ist eine der strukturellen Ursachen der Probleme in der Eurozone.? So gut uns dieser Satz gefiel, mussten wir ihn doch dahingehend relativieren, dass die wichtigste strukturelle Ursache der Probleme nicht nur in der Eurozone ja vielleicht auch der ?nach wie vor vorherrschende Glaube an die Notwendigkeit von Wetten, nackten Leerverkäufen, verschachteltem Hedging, ?Absolute Return?-Konzepten, die entweder gar nicht oder nur auf Kosten anderer funktionieren und nicht zuletzt dem Glauben, dass der Finanzmarkt wichtiger sei als seine dienende Funktion? sein könnte. Deshalb, so fügten wir an, sollte man aber trotzdem nicht auf die Idee kommen, Lohnsteigerunge n aus ethischen Gründen freiwillig abzulehnen? Ein drolliger Monat, dieser März 2012.
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+3 # Autor 2012-12-26 14:42
Im Mai machte uns dann ein Artikel in ZEIT-Online (?Das dunkle Erbe des Josef Ackermann?, 21.5.12) große Freude: Zitiert wurde der Ober-Bänker und G20-Berater Josef Ackermann. Auf die Frage, ob es für die zahlreichen Klagen gegen die Deutsche Bank wegen Betrugs am Kunden Anlass für eine Entschuldigung gebe, soll er lapidar geantwortet haben: Die Bank habe in Amerika viel Geld verdient. Da seien solche Klagen halt der Preis, den man bezahlen müsse. Diese straight-forward Denkweise hat er seinen Nachfolgern wohl nicht mitgegeben? Die mussten sich im Mai ja auch erstmal in ihrem neuen Amt zurechtfinden.
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0 # Autor 2012-12-26 14:43
Im Juni waren sie dann soweit. Wie das Handelsblatt (?Jain und Fitschen gut gelaunt vor Mitarbeitern?, 1.6.12) meldete, hielten die beiden neuen Deutsche-Bank-Chefs ihren Mitarbeitern einen Vortrag, in dem vor allem ein Satz von Investment-Banker Jain beeindruckte: Natürlich hätten Themen wie Umweltschutz und Nachhaltigkeit für die Bank einen hohen Stellenwert. Aber wohl auch nur deshalb, weil man ?in der Gesellschaft? nicht akzeptiert werde, wenn man diese Felder nicht ?besetze?. Vorab sei aber laut Jain mal schon eines klar: Die Ausrichtung auf den Shareholder Value sei nämlich ?nicht verhandelbar?? Ja, so liess er uns im Juni wissen.
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+5 # Autor 2012-12-26 14:43
Im Juli faszinierte uns dann eine Meldung des Handelsblatts (?Die Entzauberung der Hedge-Fonds?, 18.7.12): Dort wurde festgestellt, dass Hedge-Fonds laut einer Studie in den letzten fünf (!) Jahren schlechter abgeschnitten hätten als ganze Normale Indizes. Das war natürlich schon eine herbe Enttäuschung für alle, die an die Geldmacher mit ihren multiplen Absicherungs-Strategien und Absolute Return-Konzepten glaubten und sie kopierten. Insgesamt, so wurde gemeldet, gebe es 7700 Hedge-Fonds mit einem Gesamtvermögen von über 2100 Milliarden Dollar. (2100.000.000.000 in Worten zweitausendeinh undert Milliarden Dollar. Wir hatten damals den Verdacht, dass es sich um das Gefangenen-Dilemma handelt. Wenn alle versuchen, schlauer zu sein. als der Rest, geht?s in die Hose?
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0 # Autor 2012-12-26 14:44
Im August ließ uns ein Artikel in der FTD (?Derivatemarkt
Das große Comeback der Zertifikate?, 2.8.12) den Kopf schütteln. Dort wurde über die Verdoppelung des Derivate-Marktes innerhalb von zwei Jahren berichtet. Waren es 2010 noch 500.000 dieser zerstörerischen Instrumente, strebt man jetzt die Millionengrenze an. Die größten Player seien hier laut FTD die Commerzbank mit mehr als 160.000 und natürlich die Deutsche Bank mit rund 115.000 Wett-Erfindungen. Das wunderte uns trotz des heißen August-Wetters kaum?
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+3 # Autor 2012-12-26 14:44
Im September brachte der Co-Vorstand der Deutschen Bank im Handelsblatt (?DEUTSCHE BANK: ?Kein Geld verdienen ist auch keine Lösung??, 4.9.12) den ?Kulturwandel? der Bank auf den Punkt: Auf jeden Fall wolle man sich von Finanzprodukten wie Zertifikaten auf keinen Fall verabschieden. Denn schließlich müsse es ja ein ?Klima? geben, wo man seine Kunden mit neuen Finanzprodukten unsere Kunden ?beglücken? dürfe ?. Ein paar Sätze später zitiert ihn das Handelsblatt: ? Man können ja nicht verhindern, ?dass es auch Verluste gebe?. Und in einem anderen Atrikel wenige Tage später war dann zu lesen: Man habe gelernt, dass ?nicht alles, was legal ist, auch legitim ist." Sie sind halt einfach berechenbar ? und irgendwie auch süß?
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+5 # Autor 2012-12-26 14:45
Der Oktober verblüffte uns mit der tiefen Erkenntnis im Handelsblatt (??Der Gewinn hat als Steuerungsgröße ausgedient?, 9.10.12). Ein renommierter Management-Berater stellt fest, dass die ? angelsächsische Corporate Governance? ? also die Art und Weise, wie Unternehmen gesteuert werden - eine ?wirtschaftliche Zerstörungsmasch ine? sei die man in wichtigen Bereichen unkritisch einfach übernommen habe. Und überhaupt, so der Berater, sei das Shareholder Value Prinzip wohl die entscheidendste , bisher unerkannt gebliebene Ursache der Krise. Genau genommen habe diese Orientierung am Aktionäre die geschichtlich größte Fehlleitung der Unternehmensführung und die ?tiefgreifendste Fehlsteuerung von wirtschaftliche n Ressourcen? verursacht. Der reine Blick auf die Shareholder verhindere Investitionen und Innovationen - und albernerweise schädige ja genau diese Verhinderungsst rategie die Shareholder. Außerdem habe es zu einer ?exzessiven Geldgetriebenhe it? geführt, zu ?Bonussystemen mit falschen Anreizen? und letztlich zu den ?Kollapsen an den Finanzmärkten?. Bei denen die Shareholder ja schlussendlich auch nur massiv Geld verloren hätten.? Und so was im Handelsblatt. Mitten im Oktober.
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+3 # Autor 2012-12-26 14:45
Im November entzückte uns dann passend zur Frage nach dem Verhältnis von Gewinnorientier ung und Verantwortung eine Formel in einer Pressemeldung der Sparkassenorgan isation (?Fahrenschon: ?Kreditinstitute müssen ihr Handeln darauf ausrichten, den Wohlstand Dritter zu fördern?, 2.11.12): ?Kreditinstitute haben die Aufgabe, mit ihren Finanzdienstlei stungen realwirtschaftl iche Abläufe zu ermöglichen. Die Finanzwirtschaf t hat eine rein dienende Funktion. Es muss klar sein, dass sie eigentlich keine Finanzprodukte, sondern ausschließlich Vertrauen verkauft.? Mehr noch: ?Jedes Kreditinstitut muss sich hinterfragen, ob es in der Gesamtschau seiner Tätigkeit den Wohlstand Dritter gefördert oder vermindert bzw. gefährdet hat?? so einfach könnte es eigentlich sein. Und diese farbreiche Erkenntnis sollte nicht nur für den grauen November gelten.
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+1 # Autor 2012-12-26 14:46
Im Dezember schließlich brachte uns das Handelsblatt mit dem Bericht über eine ?Online-Umfrage? der Deutschen Schutzverzeinig ung für Wertpapierbesit z (DSW) zur Zufriedenheit mit der Hausbank ein wenig zum Gähnen. Insgesamt seien 2000 Menschen online zu ihrer Bank befragt worden. Dabei kam wohl heraus, dass der Faktor ?Preis-Leistungs-Verhältnis? für die Befragten eher keine Rolle spielt. Das hätte man zwar schon vorher sagen und wissen können. Aber vielleicht dient es ja mal dazu, die Qualität einer Bank nicht an ihr ?Top-Konditionen? festzumachen, sondern an dem, was gute Bank für die Menschen ausmacht: Die Nähe, das Engagement für die Region und das persönliche Verhältnis zum Berater. Was übrigens wenig wundert: An der Spitze der Zufriedenheitss kala standen bei der Studie u. a. die Genossenschafts banken und die Sparkassen.

Und so beschloss das Handelsblatt das Jahr für uns mit einer Aussage, die wir auf unseren Bankenbewertung sportalen auch täglich vorfinden. In über 20.000 individuellen Bewertungen von Banken und Filialen loben die Menschen ihre Häuser, wenn sie gut sind. Und wenn sie mal sauer sind, dann lassen sie bei uns Luft ab. Offenbar verspüren immer mehr Menschen im Lande immer größere Lust, sich zu Wort zu melden: Insgesamt verzeichneten wir im Jahr 2012 über 3 Millionen visits!

Und in diesem Sinne können wir sagen: 2012 war ein ereignisreiches Jahr ? aber damit sind wir noch lange nicht am Ende. Wir wünschen Euch allen ein paar schöne, entspannte Weihnachtstage und fürs Jahr 2013 jede Menge Gesundheit, Glück und Zufriedenheit. Wir versprechen Euch: Wir werden Euch auch im Neuen Jahr wieder mit Meldungen verzücken, die wir wie gewohnt ordentlich durch den Kakao ziehen werden!

Und jetzt machen wir erstmal 14 Tage Urlaub? Also: wir sehen uns im nächsten Jahr. Lasst es Euch gut gehen bis dahin!
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