Bundesbank kritisiert Blitzhandel
Interessant: Laut Handelsblatt („Bundesbank kritisiert Blitzhandel“, 15.1.13) habe sich auch die Deutsche Bundesbank zum Thema Hochfrequenzhandel kritisch geäußert. Die vom Handelsblatt zitierte Kritik ist aber seltsamerweise nicht grundsätzlicher Natur, sondern zielt nur darauf ab, dass „Fehlleistungen von ultraschnellen Computersystemen“ zu „Marktstörungen“ und zu einer „Fehlallokation von Kapital“ führen könne.
Warum man das so zurückhaltend formuliert, wird im Grunde erst deutlich, wenn man sich die Einleitung des vom 26.9.12 datierenden Gesetzesentwurfs zur Vermeidung von Gefahren und Missbräuchen im Hochfrequenzhandel durchliest. Dort ist zu lesen, dass der Einsatz dieser algorithmischen Hochfrequenzhandelsstrategien ja die Geschwindigkeit und Komplexität des Handels erhöht habe und auch darüber hinaus eine Vielzahl von Risiken berge - wie zum Beispiel „die Überlastung der Handelssysteme in Form einer übermäßigen Nutzung durch ein sehr hohes Orderaufkommen“. Daneben bestehe aber schon auch das Risiko, dass algorithmische Handelsstrategien bei bestimmten Marktereignissen volatilitätsverschärfend überreagieren könnten. Und schließlich, so heisst es, können durch den Hochfrequenzhandel auch „bestimmte Formen von missbräuchlichem Verhalten entstehen“.
Und weil das alles so sei, solle eben der Gesetzentwurf zur Stärkung der Stabilität und Integrität der Finanzmärkte Regelungen schaffen, um Risiken einzugrenzen, ohne dabei aber – jetzt kommt’s - den Handel mittels algorithmischer Programme, die in- und außerhalb des Finanzsektors weit verbreitet sind, „pauschal zu verbieten“.
Diese durchaus zurückhaltende Formulierung entspricht eben der Denkweise. Man will die Sache nicht komplett verbieten, weil man Deals, die innerhalb von Zehntelsekunden vollzogen werden, offenbar schon sexy findet.
Da legt sogar ein Ende des Jahres im Handelsblatt („Das 70-Billionen-Dollar-Chaos“, 30.11.12) erschienener Artikel den Finger wesentlich heftiger in die eigentliche Wunde: Dort zitiert das Blatt den für Informationstechnologie zuständigen Bundesbank-Vorstand: Durch den Hochfrequenzhandel verliere der Markt sein wichtigstes "Lebensblut". Und das sei eben nicht die Anzahl oder Geschwindigkeit der Deals, sondern eben: "Der Kapitalstrom von gut informierten, an langfristigen Investments interessierten Anlegern."
Ist schon klar: Wenn man das Denken der Maschine überlässt, muss man’s selbst nicht mehr machen.
Allerdings ist das Blöde an Algorithmen, dass man weder Verantwortung noch Vernunft in Zahlen ausdrücken und ausrechnen kann. Das wird wohl noch ein paar Entwickler-Generationen dauern. Bis dahin haben wir also noch manches zu erwarten…
Warum man das so zurückhaltend formuliert, wird im Grunde erst deutlich, wenn man sich die Einleitung des vom 26.9.12 datierenden Gesetzesentwurfs zur Vermeidung von Gefahren und Missbräuchen im Hochfrequenzhandel durchliest. Dort ist zu lesen, dass der Einsatz dieser algorithmischen Hochfrequenzhandelsstrategien ja die Geschwindigkeit und Komplexität des Handels erhöht habe und auch darüber hinaus eine Vielzahl von Risiken berge - wie zum Beispiel „die Überlastung der Handelssysteme in Form einer übermäßigen Nutzung durch ein sehr hohes Orderaufkommen“. Daneben bestehe aber schon auch das Risiko, dass algorithmische Handelsstrategien bei bestimmten Marktereignissen volatilitätsverschärfend überreagieren könnten. Und schließlich, so heisst es, können durch den Hochfrequenzhandel auch „bestimmte Formen von missbräuchlichem Verhalten entstehen“.
Und weil das alles so sei, solle eben der Gesetzentwurf zur Stärkung der Stabilität und Integrität der Finanzmärkte Regelungen schaffen, um Risiken einzugrenzen, ohne dabei aber – jetzt kommt’s - den Handel mittels algorithmischer Programme, die in- und außerhalb des Finanzsektors weit verbreitet sind, „pauschal zu verbieten“.
Diese durchaus zurückhaltende Formulierung entspricht eben der Denkweise. Man will die Sache nicht komplett verbieten, weil man Deals, die innerhalb von Zehntelsekunden vollzogen werden, offenbar schon sexy findet.
Da legt sogar ein Ende des Jahres im Handelsblatt („Das 70-Billionen-Dollar-Chaos“, 30.11.12) erschienener Artikel den Finger wesentlich heftiger in die eigentliche Wunde: Dort zitiert das Blatt den für Informationstechnologie zuständigen Bundesbank-Vorstand: Durch den Hochfrequenzhandel verliere der Markt sein wichtigstes "Lebensblut". Und das sei eben nicht die Anzahl oder Geschwindigkeit der Deals, sondern eben: "Der Kapitalstrom von gut informierten, an langfristigen Investments interessierten Anlegern."
Ist schon klar: Wenn man das Denken der Maschine überlässt, muss man’s selbst nicht mehr machen.
Allerdings ist das Blöde an Algorithmen, dass man weder Verantwortung noch Vernunft in Zahlen ausdrücken und ausrechnen kann. Das wird wohl noch ein paar Entwickler-Generationen dauern. Bis dahin haben wir also noch manches zu erwarten…
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