claim von gute-banken

Shareholder activism als sinnvoller Ansatz ?

Sind sie nicht nett? Die Deutsche Bank („Shareholder activism als sinnvoller Ansatz für gesellschaftlich verantwortungsvolle Investitionen: Neue Studie von DB Advisors“, 24.1.13) berichtet, übrigens mit den Worten „Banking on Green“ unterm Logo (ist das der neue Slogan?) über einen „neuen Typ von Anteilseignern“. Das seien nämlich Investoren, die sich aktiv bei den Unternehmen, deren Aktien sie gekauft haben, engagieren. Diese „Aktivisten“ würden sich nicht zuletzt auch zunehmend um ESG-Kriterien (Environmental, social, governance) kümmern. Jaja, das ist echt toll. Total voll sozial engagiert, quasi!
Genau genommen ist das ja umso toller, als „die Märkte“ und auch die Deutsche Bank ja in den letzten Jahren nicht den Eindruck vermittelt haben, als hätten sie noch eine Beziehung zu den Unternehmen, in die sie investieren. Angesichts einer schon im Jahr 2008 von der Bundeszentrale für politische Bildung genannten durchschnittlichen Aktien-Haltedauer von nur drei Monaten kann man sich natürlich schon mal fragen, wie lange Aktien heute noch gehandelt werden, inwieweit sie überhaupt noch gehandelt und nicht nur im abstrakten Mäntelchen von Exchange Traded Funds als austauschbare Indexbestandteile betrachtet werden – und wie sich der Rein-und-Raus-Aktivismus „der Märkte“ mit dem Shareholder-Aktivismus verträgt.
Naja, und nun lernen wir: Weil es diese Akitivisten also jetzt gäbe, würde die Bank ihr „ESG Know-how im institutionellen Asset Management“ erweitern“. Und deshalb kooperiere sie jetzt unter anderem mit der „Group sustainability“.

Da will man doch wissen, wer das ist. Also: Wenn mit der Group Sustainability die „Sustainabilty Group“ (www.sustainability-goup.com) gemeint ist, dann staunen wir nicht schlecht. Denn das ist eine nachhaltige Vermögensverwaltung, die von sich selbst auf ihrer Website zwei Dinge sagt: Erstens hätte sie hätten ein Team von Investment Profis, die insgesamt ein Vermögen von 4 Milliarden Dollar verwalteten – und zweitens, hätten ihre Kunden schon über 40 Millionen US-Dollar „invested in community banks, credit unions, loan funds and international microfinance institutions.“ 40 Millionen. Hey, doch so viel also.

Na wir wollen das Kind mal nicht mit dem Bad ausschütten. Vielleicht ist diese Veröffentlichung der Bank ja ein erster Schritt in einen erzwungenen Kulturwandel. Das wäre ja dann wirklich mal was Tolles. Oder?…
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