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Deutsche Bank: Der Wandel kommt nicht über Nacht

Auch nett: Wie FAZ.net („Deutsche Bank: „Der Wandel kommt nicht über Nacht“, 31.1.13) berichtet, geben sich die beiden Vorstände der Deutschen Bank bezüglich des angestrebten Kulturwandels realistisch. Das gehe halt nicht über Nacht. Aber man wäre ja dran. Und künftig solle alles „ethischer“ sein. Und dann kommt irgendwo dieser Satz, der im Grunde alles sagt:

Man würde seine Manager „immer häufiger“ auf Pflichtschulungen zum Thema ‚Verhalten im Geschäftsalltag und Ethik’ schicken.

Damit ist das eigentliche Problem des Systems beschrieben: Ethische Regeln spielten die ganze Zeit explizit keine Rolle, weil sie nicht als Erfolgsfaktoren gesehen wurden. Und das hat seinen Grund: Man bekam in den letzten beiden Jahrzehnten immer eingehämmert, dass man sich auf ein Ziel fokussieren müsse, um erfolgreich zu sein. Dabei ging das große Bild verloren. Der Blick auf die Gesellschaft und die Menschen.

Bei der Deutschen Bank lag der Fokus eben ganz selbstverständlich auf dem Börsenkurs, der Profitmaximierung und dem, wie Co-Vorstand Anshu Jain gerade erst kürzlich verlauten ließ, „unverhandelbaren Interesse der Shareholder“. Für dieses Ziel wurden Kunden und Volkswirtschaften instrumentalisiert (der Staat wurde z.B. nur noch als natürlicher Lender of last Resort“ betrachtet).

Das ist wirklich ein System-Problem. Und zwar eines, das Sparkassen und Genossenschaftsbanken eben nicht haben. Zum Beispiel weil in den Satzungen der Sparkassen explizit das Gegenteil von dem steht, worauf börsennotierte Banken sich jahrelang fokussierten: „Profitmaximierung ist nicht das oberste Ziel“.

Im Grunde reicht als Maß für das eigene Handeln doch einfach nur eine einzige Frage sein: „Würde ich das, was ich mit anderen mache, selber wollen?“…
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Kommentare

Kommentare 

+3 # Autor 2013-02-04 15:55
Auch ein schönes kleines Beispiel für die Methode, Gesellschaft und Politik für die Shareholder zu instrumentalisi eren?

www.sven-giegold.de/2013/dreistigkeit-de...t-immer-neue- bluten/
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+2 # Autor 2013-02-04 16:00

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Manager brauchen keine ethischen Regeln (manche haben sogar einige, manchmal), sondern das Wirtschaftssyst em braucht Regeln, die Ethisch sind.
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