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Commerzbank, Müller und die Geldmedien

Das ist doch auch mal nett: Das Handelsblatt („COMMERZBANK-AUFSICHTSRATSCHEF MÜLLER: „Wenn der Vorstand Ziele verfehlt, muss der Aufsichtsrat handeln“, 11.2.13) bringt ein Interview mit dem Aufsichtsratsvorsitzenden der Commerzbank. Gefragt wird unter anderem, wie sich der Staat als Shareholder verhalte – und ob Berlin insbesondere zur „aggressiven Werbung der Commerzbank in Form von Begrüßungsgeld für Neukunden und Abschiedsprämien für Unzufriedene“ nichts sage. Darauf bekommt die Zeitung drei schnelle Antworten, von denen die letzte wirklich bemerkenswert ist:

Erstens würden die EU-Wettbewerbsaufseher ja vierteljährlich prüfen, ob die Commerzbank Staatsmittel für „ruinösen Wettbewerb“ einsetze. Zweitens sei es ist doch nicht so, dass man hier „einen Sack Steuergeld“ an die Kunden verteile, „wie es manche Vertreter konkurrierender Bankenverbände gern darstellen“. Und drittens – jetzt kommt’s – die Commerzbank habe ja nur einen Marktanteil von sechs Prozent, die Sparkassen und Genossenschaftsbanken dagegen hätten zusammen rund 80 Prozent. Da sollten die Interviewer „als Journalisten“ doch froh sein, „dass endlich mal jemand den Markt aufmischt“.

Jetzt lassen wir den Umstand, dass das Ködern von Kunden mit Geld ein ziemlich alberner Marketing-Absatz ist – und kümmern uns stattdessen um den letzten Teil der Antwort:

Da wird auf bemerkenswert offene Weise die Symbiose zwischen den Großbanken und den Geldmedien deutlich gemacht: Dass eben das „Aufmischen des Marktes“ im Wesentlichen nur eine Funktion hat: Dass die Geldmedien drüber schreiben können.

Da kann man ja froh sein, dass das im Grunde niemanden interessiert – außer denen, die Ihre Konten und Depots sowieso schon – und immer noch –bei solchen Banken haben…
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