Die Schatten der Vergangenheit: verbriefte Kredite
Immer schön auf die Nebensätze gucken: In einem Artikel der Süddeutschen Zeitung („Die Schatten der Vergangenheit, 8.8.13) wird über eine weitere Klage berichtet. Dieses mal verklagen die USA die Bank of America. Wieder geht es um verbriefte Immobilienkredite, die von der Bank„teilweise in komplizierte Wertpapier-Konstruktionen verpackt und weiterverkauft“ worden seien. Dabei sei der Wert wie üblich zu hoch angesetzt worden. Die Bank hätte damals jahrelang Gewinne gemacht. Und am Ende blieben die Käufer auf den Verlusten sitzen.
Naja, das ist ja alles bekannt. Interessant ist bei dieser Meldung wie so oft eher ein Nebensatz: Es wird erwähnt, dass US-Präsident sich im Interesse der Generationsgerechtigkeit jetzt für einen langfristig fixen (am besten für 30 Jahre garantierten) Zins ausgesprochen habe. Also im Grunde befürwortet er das Modell, das bei uns üblich ist.
Einen solchen fixen Zins gibt es natürlich auch in den USA. Aber die Amis denken eben anders. Sie wetten lieber als wir Deutschen. Meistens wenigstens. Denn immerhin muss man auch sagen, dass die Elemente der Wetten, die hinter den variablen Zinsen in den USA stehen, auch bei uns insbesondere bei Objekten in den neuen Ländern viel Geld gekostet haben.
Wir erinnern uns: Man versprach dem Käufer „garantierte Wertsteigerungschancen“ (und dazu noch Steuersparmodelle), mit denen man die Kreditkosten locker reinholen kann. Und am Ende guckte der Käufer in die Röhre. Auch hierzulande gab es damals ja eine Vielzahl von Klagen. Während das aber bei uns nur ein zwar übles, aber eher kurzfristiges Phänomen war, ist das Wetten auf Wert- oder Zinsveränderungen in den USA eher ein Standard. Besonders vor der großen Subprime-Krise.
So schrieb die Vierteljahresschrift zur empirischen Wirtschaftsforschung „ IW-Trends“ des Institut der deutschen Wirtschaft Köln („Hintergründe und Lehren aus der Subprime-Krise“, Juli 2008): Im Gesamtmarkt sei der Anteil der variablen Hypothekendarlehen zwar auch nur „bei etwa einem Viertel bis einem Drittel“ gelegen - bei den Darlehen an einkommensschwächere Kreditnehmer (Suprime) habe die Quote allerdings bei „rund 90 Prozent“ gelegen. Man habe also „vor allem Haushalte mit ohnehin schlechterer Bonität und hohen Belastungen“ dem Zinsrisiko ausgesetzt.
Auf deutsch: Das eigentliche Verbrechen liegt darin, dass man den Kunden zum Kanonenfutter für das große Business mit Kreditverbriefungen machte. Ob der Kreditnehmer die variablen Zinsen noch bezahlen konnte oder nicht, interessierte die Bank nicht – weil sie die Kredite ohnehin nur vergab, um sie mit Gewinn weiterzuverkaufen. Das ist eben die Gefahr, die in den sogenannten effizienten Märkten lauert. Wenn es ums Geschäfte machen im Interesse der Shareholder geht, vergessen gerade Großbanken gerne mal die Kundenorientierung.
Nun ist Deutschland bekanntlich nicht Amerika. Dennoch sollte man beim Häuslefinanzieren seine Bank schon fragen: „Würdet Ihr meinen Kredit auch verkaufen oder schließt Ihr das aus?“ Wenn die Bank den „Forderungsverkauf“ nicht ausschließt, sollte man noch einmal in sich gehen. Einfach nur so – zur Sicherheit…
Naja, das ist ja alles bekannt. Interessant ist bei dieser Meldung wie so oft eher ein Nebensatz: Es wird erwähnt, dass US-Präsident sich im Interesse der Generationsgerechtigkeit jetzt für einen langfristig fixen (am besten für 30 Jahre garantierten) Zins ausgesprochen habe. Also im Grunde befürwortet er das Modell, das bei uns üblich ist.
Einen solchen fixen Zins gibt es natürlich auch in den USA. Aber die Amis denken eben anders. Sie wetten lieber als wir Deutschen. Meistens wenigstens. Denn immerhin muss man auch sagen, dass die Elemente der Wetten, die hinter den variablen Zinsen in den USA stehen, auch bei uns insbesondere bei Objekten in den neuen Ländern viel Geld gekostet haben.
Wir erinnern uns: Man versprach dem Käufer „garantierte Wertsteigerungschancen“ (und dazu noch Steuersparmodelle), mit denen man die Kreditkosten locker reinholen kann. Und am Ende guckte der Käufer in die Röhre. Auch hierzulande gab es damals ja eine Vielzahl von Klagen. Während das aber bei uns nur ein zwar übles, aber eher kurzfristiges Phänomen war, ist das Wetten auf Wert- oder Zinsveränderungen in den USA eher ein Standard. Besonders vor der großen Subprime-Krise.
So schrieb die Vierteljahresschrift zur empirischen Wirtschaftsforschung „ IW-Trends“ des Institut der deutschen Wirtschaft Köln („Hintergründe und Lehren aus der Subprime-Krise“, Juli 2008): Im Gesamtmarkt sei der Anteil der variablen Hypothekendarlehen zwar auch nur „bei etwa einem Viertel bis einem Drittel“ gelegen - bei den Darlehen an einkommensschwächere Kreditnehmer (Suprime) habe die Quote allerdings bei „rund 90 Prozent“ gelegen. Man habe also „vor allem Haushalte mit ohnehin schlechterer Bonität und hohen Belastungen“ dem Zinsrisiko ausgesetzt.
Auf deutsch: Das eigentliche Verbrechen liegt darin, dass man den Kunden zum Kanonenfutter für das große Business mit Kreditverbriefungen machte. Ob der Kreditnehmer die variablen Zinsen noch bezahlen konnte oder nicht, interessierte die Bank nicht – weil sie die Kredite ohnehin nur vergab, um sie mit Gewinn weiterzuverkaufen. Das ist eben die Gefahr, die in den sogenannten effizienten Märkten lauert. Wenn es ums Geschäfte machen im Interesse der Shareholder geht, vergessen gerade Großbanken gerne mal die Kundenorientierung.
Nun ist Deutschland bekanntlich nicht Amerika. Dennoch sollte man beim Häuslefinanzieren seine Bank schon fragen: „Würdet Ihr meinen Kredit auch verkaufen oder schließt Ihr das aus?“ Wenn die Bank den „Forderungsverkauf“ nicht ausschließt, sollte man noch einmal in sich gehen. Einfach nur so – zur Sicherheit…
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