claim von gute-banken

Die Leiden der Aktienbroker

Wenig verwunderlich – und doch interessant: Wie das Handelsblatt („Die Leiden der Aktienbroker“, 1.12.12) meldet, seien die Einnahmen europäischer Vermögensverwalter und Hedge-Fonds laut einer Studie im Jahr 2012 um 29 Prozent zurückgegangen. Naja.

Interessant sind hier eigentlich nur zwei Zahlen: Aus der Befragung ergab sich erstens, dass etwa zwei Drittel im Wesentlichen mit Computer-Algorithmen arbeiten würden (also gar nicht mehr selbst nachdenken). Zweitens würden nahezu 50 Prozent der Befragten sich zunehmend aus den traditionellen Börsen zurückziehen würden – zum Teil auch um stattdessen in nicht überwachten Dark Pools zu dealen. 10 Prozent der Befragten würden bereits ein Drittel ihrer Transaktionen über diese meist von Banken – unter anderem der Deutschen Bank – betriebenen Schattenbanken abwickeln.

Ja, wenn „die Märkte“ sich nicht mehr an den Börsen engagieren, sondern ihr Geschäft ungestört im Dunkeln abwickeln, ist das nicht für die Regulierer blöde. Es ist in der Konsequent auch so, dass die klassischen Börsen und auch die hochgepriesenen Indizes und die daraus abgeleiteten Index-Fonds und ETF zunehmend nichts mehr mit der Realität „der Märkte“ zu tun haben.

Und nicht zuletzt ist das auch für die ganzen Geldmedien blöde, die ständig über die Stimmung an den Börsen berichten. Solche Meldungen werden dann eben auch zunehmend irrelevant…
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Kommentare

Kommentare 

+5 # Autor 2012-12-03 22:54
Über das Thema Dark Pools hatten wir schon 2010 einen netten Artikel gebastelt. Wie stark das Thema damals und bis heute von den Geldmedien bedient wurde, erkennt man ganz gut, wenn man bei google mal "dark pool deutsche bank" eingibt. Da ist unser Artikel doch tatsächlich immer noch auf der ersten Ergebnisseite. Nicht, dass wir etwas dagegen hätten - aber das gibt schon ein wenig zu denken. oder?

Viel Spaß beim Lesen!

www.gute-banken.de/gb/meldungen/257-deut...ection-in- asien.html
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